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VERBAND/377: Aktiv für eine gesunde Umwelt - Der BUND-Arbeitskreis Gesundheit (BUNDmagazin)


BUNDmagazin - 4/2009
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND
Friends of the Earth Germany

TITELTHEMA
Aktiv für eine gesunde Umwelt

Von Dr. Peter Germann


Der BUND-Arbeitskreis Gesundheit versteht sich als Schnittstelle zwischen engagierten Umweltgruppen, Nichtregierungs- und Selbsthilfeorganisationen. Gemeinsam mit Umweltmedizinern stellt er vielfältige Bezüge zwischen Umwelt- und Gesundheitsschutz her.

Der BUND setzt sich für eine gesunde Umwelt ein. Für uns selbst und für künftige Generationen möchten wir gute Lebensmittel, frische Luft, sauberes Wasser und eine vielfältige, erholsame Natur bewahren. Das Thema der ehrenamtlichen Fachleute im BUNDArbeitskreis Gesundheit ist der vorsorgende Umweltund Gesundheitsschutz. Ihre Instrumente sind Tagungen, die »Ökologischen Ärztebriefe«, Vorträge, Positions- und Hintergrundpapiere. Ihre Motivation ist die Fülle interessanter Themen und das Arbeiten in Netzwerken. So beschäftigt sich der Arbeitskreis mit Ernährungsfragen, mit Chemikalien und Nanoprodukten oder Luftverschmutzung und Lärm - Themen, die auf den vorhergehenden Seiten vertieft wurden. Auch die in Deutschland mehrheitlich abgelehnte Gentechnik oder der inzwischen allgegenwärtige Mobilfunk stehen regelmäßig auf unserer Agenda.


Umwelt als Risiko

Viele Menschen leben in einer verschmutzten und lärmerfüllten Umwelt, umgeben von Anreizen für einen wenig gesunden Lebensstil. Der Arbeitskreis benennt schädliche Umwelteinflüsse, klärt über die Ursachen auf und sucht nach Wegen, die Lebensbedingungen zu verbessern. Studien haben gezeigt, dass allein eine schlechte Ernährung für die Hälfte unserer westlichen Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist und drei bis fünf Prozent aller Krebserkrankungen auf Umweltgifte im engeren Sinne zurückgehen. Das Gesundheitsrisiko, das bestimmte Umwelteinflüsse - Beispiel Feinstaub - bergen, wird immer häufiger von groß angelegten wissenschaftlichen Studien untermauert, etwa im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation.


Umweltmedizin und Kindergesundheit

Jedes Jahr richtet der BUND zwei Tagungen gemeinsam mit Umweltmedizinern aus, eine gute Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Zuletzt fand Anfang Oktober in Hamburg die 9. Umweltmedizinische Jahrestagung statt. Veranstaltet hat sie der BUND gemeinsam mit vier führenden Fachverbänden zum Thema »Chronische Krankheiten, Schadstoffe und Ernährung«. Auch dieses Jahr hat eine Reihe interessanter Vorträge Ärzte und Betroffene gleichermaßen bewegt. Einen inhaltlichen Akzent setzten Workshops zur Umwelt- Zahnmedizin und zu Schimmelpilzen in der Umweltmedizin.

Einem besonderen Aspekt widmet sich das »Netzwerk Kindergesundheit und Umwelt« in Bremen, das der BUND als Kooperationspartner unterstützt. Der kindliche Organismus reagiert auf Umweltgifte besonders sensibel - da Zell- und Gewebesysteme noch nicht ausgereift sind und die Entgiftung über Leber und Nieren noch nicht voll entwickelt ist. Der BUND unterstützt das Netzwerk dabei, die Schadstoffbelastung in Boden, Wasser, Luft und Nahrung neu zu bewerten.

Innerhalb des wissenschaftlichen Beirats des BUND tauschen sich die Gesundheitsexperten intensiv mit anderen Fachleuten aus - und stehen gern bereit, wenn Arbeitskreise Stellungnahmen oder Fakten zu gesundheitlichen Fragen benötigen. Zusätzlich engagieren wir uns initiativ und in Allianzen mit anderen Verbänden für eine bessere Gesundheitsprävention. Wer sich im Arbeitskreis engagieren möchte, ist dazu herzlich eingeladen.

Dr. Peter Germann ... ist Sprecher des BUND-Arbeitskreises Gesundheit.


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Quelle:
BUNDmagazin 4/2009, S. 19
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Friends of the Earth Germany
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
Email: redaktion@bund.net
Internet: www.bund.net

Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift
des BUND und erscheint viermal im Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Januar 2010