Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

VERKEHR/695: Stuttgart 21 - BUND begrüßt Position von SPD-Vize Hilde Mattheis (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 19. November 2009

Stuttgart 21: BUND begrüßt Position von SPD-Vize Hilde Mattheis

Mutige Kandidatin für den Landesvorsitz greift Stimmung der Basis auf


Stuttgart. Die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Hilde Mattheis hat gefordert, Stuttgart 21 wegen der unverantwortbaren finanziellen Risiken erneut zu prüfen. "Endlich hat in der SPD jemand den Mut gefunden, die Wahrheit auszusprechen", kommentiert der baden-württembergische Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Berthold Frieß die Forderung von Mattheis. Damit greife sie den in der SPD-Basis verbreiteten Unmut gegen das Prestigeprojekt auf. "Wir hoffen, dass sich nun auch andere SPDler trauen, ihre Zweifel und ihren Widerstand gegen das Stuttgarter Großprojekt öffentlich zu machen", erklärt Frieß. Bei der Kandidatenvorstellung für den SPD-Landesvorsitz sei vor wenigen Wochen in Offenburg Stuttgart 21 massiv kritisiert worden. "Für die anstehenden Schienenprojekte in den badischen Landesteilen gibt es nur warme Worte, während Unsummen an Landesmitteln und nicht absehbare finanzielle Risiken bei dem neuen Stuttgarter Hauptbahnhof blind akzeptiert werden - das passt bei überschuldeten Haushalten nicht zusammen", erläutert der BUND-Landesgeschäftsführer. Aufgabe der SPD als Oppositionspartei sei es, die Politik der Landesregierung kritisch zu hinterfragen, die Finger in offene Wunden zu legen und bessere Konzepte für das Land zu entwickeln. Der BUND wirft führenden SPD-Größen wie dem Stuttgart 21- Sprecher Wolfgang Drexler und dem Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner vor, bewusst Fakten zu verdrehen. "Es ist sachlich falsch und unredlich, die Neubaustrecke von Stuttgart nach Ulm untrennbar mit dem Prestigeprojekt Stuttgart 21 zu verknüpfen", betont der Ulmer BUND-Regionalgeschäftsführer Ralf Stolz. Der BUND stehe eindeutig zum Ausbau der Schiene zwischen Stuttgart und Ulm - und diese ist auch ohne Bahnhofsneubau in Stuttgart realisierbar. "Eine schnelle Bahnverbindung von Ulm nach Stuttgart, die gerade für Ulm und sein weites Umland wichtige Anbindung an den Stuttgarter Flughafen ist auch mit einem modernisierten Kopfbahnhof möglich und attraktiv - das haben wir mit unserem Konzept Kopfbahnhof 21 bewiesen", erklärt Stolz.


*


Quelle:
Presseinformation, 19. November 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2009