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WALD/074: Nachhaltige Nutzung von Kommunalwäldern auch in Zeiten knapper Kassen möglich (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 21. März 2013 - Umwelt/Wald

NABU: Kommunalwälder sind Orte der Erholung für Mensch und Natur

Tschimpke: Nachhaltige Waldnutzung auch in Zeiten knapper Kassen möglich



Berlin - Anlässlich des heutigen Internationalen Tags des Waldes erinnert der NABU an die Bedeutung von Kommunalwäldern. "Städte und Gemeinden besitzen rund ein Fünftel der deutschen Waldflächen. Durch die starke Verschuldung vieler Städte und Gemeinden drohen dem Kommunalwald schwerwiegende Einschnitte. Dabei sollten Wälder, die den Bürgern gehören, auch künftig im Sinne der Bürger und des Umwelt- und Naturschutzes behandelt werden", so NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Der Kommunalwald erfüllt eine Vielzahl an Funktionen: Die Bewirtschaftung von Waldflächen sichert nicht nur lokale Arbeitsplätze, sondern auch Einnahmen für die kommunalen Haushalte. Gleichzeitig nutzt die Bevölkerung umliegende Waldgebiete, um Sport zu treiben, sich zu erholen oder Brennholz zu gewinnen. Als öffentliche Waldbesitzer haben Städte und Gemeinden auch eine zentrale Bedeutung für den Schutz der biologischen Vielfalt.

Der NABU hat aus diesem Anlass eine Broschüre erstellt, die verschiedene Modelle aufzeigt, die bundesweit für den Kommunalwald als Vorbilder dienen können. Anhand von sechs Beispielen wird deutlich, wie Kommunalwälder in Zukunft mit neuen Konzepten und unter Berücksichtigung von Naturschutzzielen erhalten werden können, ohne auf finanzielle Einnahmen verzichten zu müssen. Ein Beispiel ist die Stadt Heilbronn: Hier setzt das Kreisforstamt auf eine generelle Förderung des Laubholzes und lässt ihre Bäume deutlich dicker werden als bislang. Die starken Buchen und Eichen machen den Wald nicht nur deutlich vielfältiger, sondern eröffnen der Stadt auch neue Vermarktungsmöglichkeiten. Oder die Stadt Remscheid: Hier können Bürger künftig Genossenschaftsanteile am gemeinsamen Wald erwerben und damit ihren Beitrag zum Erhalt des Lebensraumes leisten.

"Für die Zukunftssicherung des Kommunalwaldes brauchen wir innovative Ideen und funktionierende Allianzen vor Ort. Zahlreiche Beispiele aus Städten und Gemeinden zeigen schon jetzt: Eine Waldnutzung, die Forstwirtschaft und Naturschutz im Wald verbindet, ist möglich", so NABU-Waldreferent Stefan Adler.

Im zweijährigen Projekt "Zukunft gestalten im Kommunalwald" erarbeiteten Akteure aus Politik, forstlichen Verbänden auf Landes- und Bundesebene, kommunale Waldbewirtschafter und Naturschutzexperten gemeinsame Thesen und Ansätze zur Entwicklung des Kommunalwalds. Besonders intensiv war die Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Forstausschuss der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände der Bundesvereinigung "Deutscher Kommunalwald". Gefördert wurde das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Die Broschüre "Zukunft gestalten im Kommunalwald - Neue Ideen verbinden Forstwirtschaft und Waldnaturschutz" zum Download unter
www.nabu.de/kommunalwald.

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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 44/2013, 21.03.2013
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2013