Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

ÖKOSYSTEME/051: Virenfang auf hoher See (idw)


Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, 16.07.2014

Virenfang auf hoher See



Neuherberg, 16.07.2014. Viren, die mittels bakterieller Köder aus dem Ozean gefischt wurden, lassen sich über ihr Erbgut in spezifische Kategorien einteilen und liefern neue Einblicke in die Funktionsweisen des Ökosystems. Dies berichten Wissenschaftler der University of Arizona in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift 'Nature'. Die Erstautorin, Dr. Li Deng, forscht am Institut für Grundwasserökologie am Helmholtz Zentrum München.

Während ihrer Forschungszeit an der University of Arizona war Dr. Li Deng an Bord eines Expeditionsschiffs, das ursprüngliche Viren aus dem Ozean erforscht. In ihren Untersuchungen entschlüsselten die Wissenschaftler das Genom der Viren und konnten sie bestimmten Wirtszellen zuordnen. Dies lässt neuartige Schlüsse auf verschiedenste Prozesse des Ökosystems zu, vom Plankton des Ozeans bis hin zum menschlichen Körper.

"Die Viren kontrollieren unsere Umwelt, indem sie die Mikroorganismen steuern: sie ermöglichen den Genaustausch, reprogrammieren den Stoffwechsel und beeinflussen die Dynamik mikrobieller Gemeinschaften ", erklärt Deng. "Mit der von uns entwickelten Methode des "viral tagging" lässt sich erstmalig in großem Maßstab zuordnen, welche Viren welche Bakterien infizieren und somit ein tieferer Einblick in das Zusammenspiel zwischen Bakterien und ihren Viren gewinnen."


Zur Pressemitteilung der University of Arizona:
http://uanews.org/story/tiniest-catch-ua-scientists-fishing-expedition-reveals-viral-diversity-in-the-sea

Deng ist seit 2013 am Helmholtz Zentrum München. In der Arbeitsgruppe Mikrobielle Ökologie initiierte Sie das neue Forschungsfeld "Die Rolle von Viren im Ökosystem des Grundwassers."
http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe/forschung/arbeitsgruppen/mikrobielle-oekologie/index.html


Weitere Informationen

Original-Publikation:
Deng, L. et al. (2014), Viral tagging reveals discrete populations in Synechococcus viral genome sequence space, Nature, doi: doi:10.1038/nature13459

Link zur Fachpublikation:
http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13459.html

http://www.helmholtz-muenchen.de/
http://www.helmholtz-muenchen.de/igoe/index.html

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news596421
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution44

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
Susanne Eichacker, 16.07.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2014