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ATOM/1019: Bundesregierung entlarvt sich in Debatte um AKW-Nachrüstungen selbst (.ausgestrahlt)


.ausgestrahlt / Gemeinsam gegen Atomenergie - Hamburg, 6. Mai 2010

Bundesregierung entlarvt sich in Debatte um AKW-Nachrüstungen selbst

Atomkraftgegner: Debatte belegt Unsicherheit der AKW / Sicherheit wird zur Verhandlungsmasse


Zum Streit innerhalb der Bundesregierung über die Kosten für AKW-Nachrüstungen im Fall von Laufzeitverlängerungen, über die das "Handelsblatt" berichtet erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Die Debatte zwischen Umwelt- und Wirtschaftsministerium und den Regierungsfraktionen zeigt dreierlei:

1. Wenn die Regierung über Sicherheits-Nachrüstungen in Milliardenhöhe nachdenkt, dann belegt dies, dass selbst die Atomenergie-Befürworter die Reaktoren aktuell weit entfernt vom Stand der Sicherheit und Technik sehen. Dies aber ist eine Grundvoraussetzung für den Betrieb der AKW. Ist sie nicht gewährleistet, müssen die Anlagen sofort stillgelegt werden.

2. In der Unionsfraktion wurden Stimmen laut, die davor warnen, dass bei zu hohen Sicherheitsauflagen die Wirtschaftlichkeit der Atomkraftwerke gefährdet sei. Das zeigt, dass Atomenergie sich nicht rechnet, wenn man die Sicherheit ernst nimmt.

3. Die Sicherheit der Reaktoren wird jetzt doch zur Verhandlungsmasse, über die zwischen den verschiedenen Akteuren gefeilscht wird und die gegenüber der Wirtschaftlichkeit abgewogen wird.

Selbst wenn die von Bundesumweltminister Röttgen geforderten Summen in die Sicherheits-Nachrüstung gesteckt werden, bleiben akute Probleme der Reaktoren ungelöst. Die Gefahr eines Super-GAU lässt sich auch mit noch so viel Sicherheitstechnik nicht aus der Welt schaffen. Einen absoluten Schutz vor Flugzeugabstürzen gibt es nicht. Das Atommüll-Problem bleibt ungelöst.

Wir empfehlen daher eine kostengünstige Maßnahme, um die Atomkraftwerke sicher zu machen, nämlich ihre Stilllegung. Dies entspricht auch dem Willen der gesellschaftlichen Mehrheit."

.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.


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Quelle:
Presseerklärung, 6. Mai 2010
Herausgeber: .ausgestrahlt
Normannenweg 17-21, 20537 Hamburg
E-Mail: pressedienst@ausgestrahlt.de
Internet: www.ausgestrahlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2010