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ATOM/1022: Mittel umwidmen - NaturFreunde fordern Ausstieg bei ITER und EURATOM (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 7. Mai 2010

NaturFreunde fordern Ausstieg bei ITER und EURATOM



Berlin, 7. Mai 2010 - Angesichts der Kostenexplosion beim internationalen Atomfusionsprojekt ITER und der Haushaltssperre des Bundestages für Marktanreizprogramme für erneuerbare Energien fordern die NaturFreunde den sofortigen Ausstieg Deutschlands aus dem teuren Atomprojekt. Die Mittel aus der Atomforschung müssen in erneuerbare Energien und Klimaschutzinitiativen umgewidmet werden.

Seit Jahren baut ein internationales Konsortium an dem südfranzösischen Forschungsreaktor ITER, der die Atomfusion möglich machen soll. Wie die Europäische Kommission nun mitteilte, erhöht sich der notwendige Finanzierungsbedarf aufgrund von Kostensteigerungen erneut. Allein der EU-Anteil von ursprünglich 2,7 Milliarden Euro soll auf nun 7,2 Milliarden Euro steigen. Das Gesamtprojekt sollte ursprünglich für 5,9 Milliarden Euro zu haben sein, veranschlagt werden jetzt aber 15 Milliarden Euro. Weitere Kostensteigerungen hält die Kommission für wahrscheinlich.

Dieser gewaltige Mitteleinsatz soll dazu dienen, der seit Jahrzehnten von der Atomlobby vorgetragenen Theorie Geltung zu verschaffen, dass man eines Tages Atomstrom auch ohne Atommüll produzieren könne. Tatsächlich lenkt dieses für die Steuerzahler außerordentlich teure Zukunftsversprechen aber nur davon ab, dass die Atomkonzerne täglich Tausende Tonnen radioaktiven Müll produzieren. Ein Kernfusionsreaktor gleicht dem Turmbau zu Babel. Er nährt die Illusion, der Mensch könne alle Naturprozesse technisch beherrschen.

Anlässlich der Haushaltssperre sowohl für Marktanreizprogramme für erneuerbare Energien als auch der Klimaschutzinitiative für Kommunen, die in dieser Woche durch den Haushaltsausschuss des Bundestages ausgesprochen wurde, fordern die NaturFreunde Deutschlands einen Ausstieg aus der teuren Atomforschung und eine Umwidmung der Mittel in Zukunftsenergien.

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Quelle:
Presseinformation vom 07.05.2010
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2010