Die EU-Kommission hat am 7. November einen Verordnungsvorschlag veröffentlicht, der den Ausstoß von fluorierten Treibhausgasen (F-Gase) einschränken soll. Im Vergleich zu einem früher bekannt gewordenen Entwurf ist er laut NGOs jedoch weniger ambitioniert.

Geplant ist eine stufenweise Verringerung der F-Gas-Emissionen von kommerziellen und industriellen Kühlgeräten auf ein Drittel bis zum Jahr 2030, gemessen am aktuellen Niveau. Außerdem sollen bis 2015 F-Gase in Haushaltskühlgeräten verboten werden. Allerdings verwendet nur ein kleiner Teil dieser Geräte heutzutage noch F-Gase.

Vor knapp einem Monat war ein erster Entwurf zur Einschränkung von F-Gasen bekannt geworden (EU-News vom 10.10.2012). Im Vergleich zu diesem hat der nun veröffentlichte Vorschlag weniger strenge Vorgaben. So wurde die Anzahl von Geräten, die verboten werden soll, erheblich reduziert. Etwa hat die Kommission von ihrem ursprünglichen Vorschlag abgesehen, F-Gase in kommerziellen Kühlgeräten bis 2020 zu untersagen.

Die Environmental Investigation Agency (EIA) wertete den Vorschlag als Erfolg der in Brüssel sehr aktiven Heiz-, Kühl- und Gefrierlobby. Die Kommission habe eine Chance verpasst, die erforderlichen Maßnahmen zum Erreichen der EU-Klimaziele zu ergreifen.

F-Gase, besonders teilhalogeniertes Fluorkohlenwasserstoff (H-FKW), wurden als Ersatz zu FCKWs eingeführt, welche aufgrund ihrer schädlichen Wirkung auf die Ozonschicht durch das Montreal-Protokoll im Jahr 1987 verboten wurden. Jedoch haben F-Gase ein erheblich höheres Treibhausgaspotential als CO2. Beim F-Gas Schwefelhexafluorid (SF6) liegt es 23.000-Mal höher. Seit 1990 stiegen F-Gas Emissionen um 60 Prozent.

Als nächsten Schritt wird der Vorschlag dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat vorgelegt. [uk]