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MELDUNG/016: Ostseepipeline - Umweltverbände setzen Nachbesserungen durch (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 26.04.2010

Ostseepipeline: Umweltverbände setzen Nachbesserungen durch


Die Ostseepipeline wird umweltverträglicher als ursprünglich geplant.

Die Umweltorganisationen BUND und WWF konnten nun ökologische Nachbesserungen gegenüber der Nord Stream AG durchsetzen und stellten daraufhin ihre seit Februar laufenden Rechtsverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss ein. Damit verzichten die Verbände auf einen möglichen Baustopp. Damit verzichten die Verbände auf einen möglichen Baustopp. Die Betreiber verpflichten sich zu zusätzlichen Naturschutzmaßnahmen beim Bau der Erdgasleitung wie die Änderung des Baggerkonzeptes und zu einer Aufstockung der Gelder für Kompensationsmaßnahmen für Naturschutz um mehr als zehn Millionen Euro aufgestockt.

Die Verbände feierten die Einigung als Erfolg für den Schutz der Ostsee, da die Eingriffe in den Greifswalder Bodden beim Bau der Pipeline erheblich gemindert würden. So werde der schlickreiche Mergelboden nun nicht mehr ins Meer gekippt, sondern an Land gebracht oder als Baumaterial verwendet. Dadurch werde eine unnötige Wasserverschmutzung vermieden, die ein Absterben von Meereslebewesen zur Folge gehabt hätte.

Zusätzlich wird Nord Stream Naturschutzmaßnahmen in der Ostsee in Höhe von zehn Millionen Euro realisieren und finanzielle Mittel zur Behebung von bisher nicht vorhersehbaren Umweltfolgen der Pipeline als Garantieleistung bereitstellen. Geplant sind unter anderem Maßnahmen, um die Sauerstoffknappheit in der Ostsee zu verbessern und bis zu 1.000 Hektar Naturschutzflächen, insbesondere große Feuchtgebiete in Küstennähe zu schaffen, um die durch den Bau entstandenen Schäden auszugleichen. Nord Stream übernimmt für 35 Jahre die Unterhaltungskosten für diese Fläche. In Frage kommt auch die Verlegung von Deichen, um Platz für überflutete Salzwiesen zu schaffen.

Am 15. Mai sollen die Arbeiten in deutschen Gewässern beginnen. Nach der Fertigstellung der Leitung im Jahr 2012 sollen pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland durch die Ostsee über Deutschland in die EU gelangen. [bv]

WWF-Pressemitteilung
http://www.wwf.de/presse/details/news/aufatmen_fuer_die_ostsee/

Kontakt:
WWF Ostseebüro, Ostseeexperte Jochen Lamp,
Stralsund, Tel. +49 (0) 3831 / 297018,
E-Mail: lamp@wwf.de , www.wwf.de/ostsee


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 17/10, 29.04.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 26.04.2010
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2010