Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INDUSTRIE

MELDUNG/049: Transporterhersteller zeigen enorme Möglichkeiten zur Verbrauchseinsparung (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 22. September 2010 - Umwelt/Verkehr/IAA

NABU: Transporterhersteller zeigen enorme Möglichkeiten zur Verbrauchseinsparung

Miller: EU-Umweltausschuss muss am 28.9. die Weichen für mehr Klimaschutz stellen


Hannover/Berlin - Aus Sicht des NABU haben die Automobilhersteller enorme Möglichkeiten zur Verbrauchseinsparung bei Transportern. Das werde bei der Produktpalette auf der IAA-Nutzfahrzeuge (23.-30.9.) in Hannover deutlich. Dennoch blockieren die Hersteller geplante schärfere EU-Klimaschutzauflagen für leichte Nutzfahrzeuge. Ähnlich wie bereits bei der CO2-Regulierung von Pkw vor wenigen Jahren halten die Unternehmen die Pläne der EU-Kommission für nicht erreichbar, fordern mehr Zeit und warnen vor hohen Kosten. Der federführende Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes will am 28.9. über eine CO2-Regulierung für leichte Nutzfahrzeuge abstimmen. Der NABU fordert, dass die Vorgabe von 175 Gramm CO2 pro Kilometer bereits ab 2012 greifen müsse und als Langfristziel für das Jahr 2020 ein Flottendurchschnitt von 125 Gramm CO2 pro Kilometer einzuhalten sei.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Bei der derzeitigen Diskussion um Klimaschutzvorgaben für leichte Nutzfahrzeuge erleben wir ein Déjà-vu. Alle Argumente, die von der Industrie gegen die Pläne der EU vorgebracht werden, sind altbekannt und werden mit neuen, effizienten Fahrzeugmodellen von ihr selbst widerlegt. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments muss deshalb am kommenden Dienstag bei seiner Abstimmung zu CO2-Vorgaben für Transporter die Weichen für mehr Klimaschutz stellen."

So präsentieren beispielsweise Mercedes-Benz und Volkswagen, zwei der größten Nutzfahrzeughersteller in Europa, derzeit gleich mehrere Modelle, die ohne große Kostensteigerung, ohne Modellwechsel und mit vergleichsweise einfacher Technik erhebliche Effizienzsteigerungen erlauben. Laut VW wird mit der BlueMotion-Variante des VW Transporters zusätzlich zu den bereits erreichten Einsparungen ein nochmaliger Effizienzsprung von 0,5 Liter Diesel oder 11 g CO2 je Kilometer erzielt. Auch die Überarbeitung des VW Caddy kann mit einem Verbrauchsvorteil von bis zu 21 Prozent gegenüber dem Vorgänger aufwarten. In der sogenannten Sprinter-Klasse zeigt Mercedes-Benz, was bei existierenden Modellen ohne Mehrkosten machbar ist. So sei der überarbeitete Sprinter um 21 Prozent sparsamer als das bisherige Fahrzeug.

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger: "Für Flottenbetreiber spielen Verbrauch und CO2-Emissionen ihrer Transporter eine immer wichtigere Rolle. Für den Käufer ergeben sich durch sinkende Verbräuche über die Lebenszeit eines Fahrzeuges Ersparnisse von einigen tausend Euro. Europäische Hersteller können diesen Markt bedienen, müssen aber klare und langfristige Rahmenbedingungen zur Produktion erhalten."

Einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Potenziale bei Transportern gibt das NABU-Hintergrundpapier.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de/themen/verkehr/


*


Quelle:
NABU Pressedienst 118/10, 22.09.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2010