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MELDUNG/100: Gift und Gestank - Wird die Gießerei Borgelt wirklich stillgelegt? (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. - Pressemitteilung, 20. Januar 2011

Wird die Gießerei Borgelt wirklich stillgelegt?

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz unterstützt die Osnabrücker Bürgerinitiative "Bürger gegen Gift und Gestank der Eisengießerei"


(Osnabrück, Bonn, 21.01.2011) Mit skeptischer Freude hat die Osnabrücker Bürgerinitiative "Bürger gegen Gift und Gestank der Eisengießerei" auf die Ankündigung der Firma Borgelt reagiert, dass die Geschäftsführung beabsichtige, den Betrieb der Gießerei bis zum Frühjahr einzustellen.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Sitz in Bonn, dem die Osnabrücker Bürgerinitiative zum Jahreswechsel beigetreten ist, bezeichnete die aktuelle Ankündigung der Firma Borgelt als "spannende Entwicklung". BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz sieht für die Anwohnerinnen und Anwohner der Gießerei, die sich schon lange gegen die von der Gießerei ausgehenden Belastungen zur Wehr setzen, "Licht am Ende des Tunnels". Gleichzeitig ruft der BBU zu größter Vorsicht und Aufmerksamkeit auf, solange der Betrieb der Anlage noch andauert.

Die Bürgerinitiative "Bürger gegen Gift und Gestank der Eisengießerei" sieht in der Stilllegungsankündigung zunächst eine Absichtserklärung der Firma Borgelt, um noch weiterhin die Nachbarschaft dem Belastungs-Mix aus Lärm und Schadstoffen auszusetzen und um die möglichen Gewinne für das Unternehmen möglichst lange zu erzielen.

An den bisher erzielten Gewinnen wollen Mitglieder der Bürgerinitiative jetzt beteiligt werden. Nicht um sich daran zu bereichern, sondern um einen Schadenersatz für erlittene Belastungen, zugezogene Krankheiten und Wertverluste bei Häusern und Grundstücken zu erwirken. So kritisiert die Bürgerinitiative, dass trotz der Stilllegungsankündigung von der Gießerei noch immer für die Nachbarschaft nicht hinnehmbare Benzol- und Styrol-Belastungen ausgehen.

Um ihre Rechte durchzusetzen haben Mitglieder der Bürgerinitiative Ende 2010 eine Schadenersatzforderung bei dem Gewerbeaufsichtsamt Osnabrück und dem Petitionsausschuss beim Landtag in Hannover eingereicht. Eine weitere Schadenersatzforderung wird auch namens der Bürgerinitiative und all ihrer Mitglieder eingereicht. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) unterstützt die Osnabrücker Bürgerinitiative in ihrem Vorhaben und solidarisiert sich mit der Forderung nach Schadenersatz.

Weitere Informationen über die Situation bei der Gießerei der Firma Borgelt findet man auf der Internetseite der Bürgerinitiative "Bürger gegen Gift und Gestank der Eisengießerei" unter www.eversburg21.de. Zur Unterstützung ihrer Aktivitäten bittet die Bürgerinitiative um Spenden auf ihr Konto bei der Volksbank Osnabrück, BLZ. 265 900 25, Stichwort: Eversburg21, Konto-Nr. 1057009. Die Bürgerinitiative freut sich über neue Mitglieder, die aktiv oder passiv den Umwelt- und Gesundheitsschutz unterstützen möchten. Kontaktadresse der Bürgerinitiative: Wilfried Meyer, In der Masch 8, 49090 Osnabrück.

Informationen über den Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und seine umfassenden Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de. Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Fördermitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn.


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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 20.01.2011
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2011