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MELDUNG/255: Abriss AKW Isar 1 - BUND Naturschutz fordert Umweltschutz vor Profitinteressen (BN)


Bund Naturschutz in Bayern e.V. - München, 14. Mai 2014

Abriss AKW Isar 1

BUND Naturschutz fordert: Minimierung der radioaktiven Belastung vor Gewinnen der Betreiberin E.ON. BUND Naturschutz lehnt den Vorschlag einer "Bad Bank" für AKW Entsorgung ab.



"Wir fordern den Atomausstieg sofort - ohne schuldhaftes Verzögern und wir haben die Einstellung des Leistungsbetriebs für AKW Isar 1 bei Landshut in 2011 begrüßt. Nun müsste die Betreiberin E.ON transparent prüfen, was am besten mit dem abgeschalteten Atomkraftwerk passiert: "Sicherer Einschluss" oder "Abriss"? Aber einen Antrag auf Abriss des AKW, den die E.ON lapidar rein "unternehmerisch" begründet, ohne Alternativen vorzulegen, das können wir nicht akzeptieren. Der Schutz der Menschen vor Radioaktivität muss in Bayern Vorrang haben, nicht das Betriebsergebnis der E.ON", fordert Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern.

"Nach Jahrzehnten satter Gewinne nun den Abbau und die Entsorgung der AKWs in einer "bad bank" der Öffentlichkeit zu überlassen, das wäre eine politische und gesellschaftliche Ungeheuerlichkeit. Der Antrag von E.ON auf Abriss des AKW Isar 1, um sich aus der atomrechtlichen Verantwortung zu stehlen, passt leider dazu. Wir fordern die Bayerische Staatsregierung auf, den Antrag so nicht zu akzeptieren und von der Betreiberin E.ON eine Alternativenprüfung zu fordern und eine Minimierung der radioaktiven Belastung für die Menschen vorzuschreiben", so Weiger weiter.

"Zentrale Probleme im Abrisskonzept der E.ON für das AKW Isar 1 sind zum einem die ungeklärte Entsorgung des Atommülls. Für die 1700 Brennelemente am Standort gibt es aktuell keine Castor-Behälter, es ist unklar, wohin der radioaktive Müll der Anlagen entsorgt werden soll. Das Konzept für die restlichen Anlagenteile ist abenteuerlich und für unsere Region hochriskant. Es soll nach den Plänen der E.ON möglichst viel Material aus dem abgerissenen AKW "freigemessen" werden, um ihn dann als gewöhnlichen Bauschutt zu entsorgen, was bedeuten kann, dass dieser Bauschutt in der Umgebung von Landshut in Wege und Straßen eingebaut wird oder gar wie beim Abriss des alten AKWs Niederaichbach auf Waldwegen verteilt wird. Das lehnen wir aus Sorge um unsere Heimat entschieden ab", so Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende des BUND Naturschutz in Landshut.

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Quelle:
Presseinformation, 14.05.2014
Herausgeber:
Bund Naturschutz in Bayern e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2014