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VERBAND/031: Erneuerbare Energien im Land müssen zielstrebig ausgebaut werden (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 9. Juli 2010

Zumeldung zur heutigen PM des Wirtschaftsministeriums "Vorstellung des Energieberichtes 2010"

BUND teilt Sommerloch-Besorgnis von Minister Ernst Pfister nicht - Erneuerbare Energien im Land müssen zielstrebig ausgebaut werden


Stuttgart. Anlässlich der heutigen Vorstellung des Energieberichtes 2010 auf Basis der Zahlen von 2008 wundert der BUND sich über die Prioritätensetzung von Minister Ernst Pfister.

"Die Besorgnis des Ministers, zunehmend Importstrom aus anderen Bundesländern beziehen zu müssen, ist ein reines Sommerloch-Problem", so Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg. "Hier werden zunehmend absurde Begründungen dafür gesucht, die mittlerweile selbst von Bundesbehörden bewiesene unnötige Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken zu rechtfertigen. Wer heute noch von einer Gefährdung der Versorgungssicherheit spricht, sollte sich dringend auf den neuen Stand der wissenschaftlichen Ergebnisse bringen".

Nach Ansicht des BUND sei es zwar traurige Tatsache, dass nahezu 50% des in Baden-Württemberg erzeugten Stromes aus Atomkraftwerken kommt, doch die Schlussfolgerungen des Umweltverbandes sind deutlich andere als die des Wirtschaftsministeriums. "Die Anfang der Woche veröffentlichten Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien im Jahr 2009 in Baden-Württemberg sind Ausdruck einer Stagnation auf ganzer Linie", so Frieß. "Die von Minister Pfister und Ministerin Gönner so deutlich herausgestellte Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien in unserem Land beruht nur darauf, dass der Stromverbrauch insgesamt zurückging, während der Anteil der Erneuerbaren ungefähr gleichblieb. Die Show mit opportunen Bekenntnissen statt zielstrebigem Handeln muss nun endlich aufhören. 100% Strom aus Erneuerbaren Energien bis 2050 sind bundes- wie landesweit möglich, also packen wir es doch endlich an, dafür die Voraussetzungen zu schaffen. Bis dahin gehen die Lichter auch nicht aus, wenn die Atomkraftwerke so abgeschaltet werden, wie es der rechtlich verbindliche Atomkonsens vorsieht".


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Quelle:
Presseinformation, 9. Juli 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juli 2010