Deutsche Umwelthilfe e.V.
Pressemitteilung, Montag, 28.11.2022
Internationales Plastikabkommen darf nicht zu kurz greifen:
Deutsche Umwelthilfe fordert zum Verhandlungsstart globalen Einsatz für
Pfandsysteme und Mehrweglösungen
• Verschmutzung durch Plastikmüll muss gestoppt und Problem an der Quelle bekämpft werden
• Globale Einführung von Pfand- und Mehrwegsystemen nötig, um Verpackungsmüll zu reduzieren
• DUH fordert weltweite Verbote für Produkte und Materialien, die schädlich oder vermeidbar sind
Berlin, 28.11.2022: Zum heutigen Beginn der Verhandlungen über ein globales
Plastikabkommen fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) konkrete Maßnahmen
und ambitionierte Ziele zum Stopp der immer größer werdenden
Einweg-Müllflut. Dafür müsse das Problem an der Quelle bekämpft werden,
beispielweise durch den Einsatz von Mehrweg- und Pfandsystemen für
Getränke-, Lebensmittel- und Transportverpackungen, so der Umwelt- und
Verbraucherschutzverband. Produkte und Materialien, die besonders schädlich
und vermeidbar sind, sollten weltweit verboten werden. Dazu zählt neben
Plastiktüten auch der Zusatz von Mikroplastik in Kosmetika, Wasch- und
Reinigungsmitteln. Bereits im März dieses Jahres fassten die
UN-Mitgliedstaaten einstimmig den Beschluss, die weltweite Plastikkrise zu
stoppen und ein Abkommen zur Beendigung der globalen Plastikverschmutzung
zu verhandeln.
"Den großen Ankündigungen der Vereinten Nationen müssen nun Taten folgen, denn die weltweite Vermüllung der Natur ist neben dem Klimawandel eines der größten Umweltprobleme. Jährlich werden weltweit mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, wovon mindestens 14 Millionen Tonnen als Müll in unsere Ozeane gelangt. Um dieses Problem endlich in den Griff zu bekommen, müssen jetzt ambitionierte Ziele und konkrete Maßnahmen erarbeitet werden. Deutschland muss in den Verhandlungen eine Führungsrolle einnehmen und die richtigen Lösungsansätze vorantreiben", sagt die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
"Durch Mehrweg- und Pfandsysteme, können auf einfache Weise große Mengen Einweg-Kunststoff eingespart werden. So schont die häufige Wiederbefüllung von Mehrweg-Getränkeflaschen Ressourcen und schützt das Klima. Aber auch Pfandsysteme auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen helfen beim Kampf gegen Müll in der Umwelt. In Deutschland hat die Einführung eines Pfandes von 25 Cent auf Einweg dazu geführt, dass inzwischen rund 98 Prozent dieser Verpackungen im Handel zurückgegeben und recycelt werden. Viele Länder übernehmen hier bereits eine Vorreiterrolle und müssen nun Nachahmer finden. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Environmental Investigation Agency ein Expertenpapier zu Mehrwegsystemen bei der UN eingereicht. Mehrweg- und auch Pfandsysteme müssen in den Verhandlungen eine wichtige Rolle spielen. Gerade für ärmere Länder bringt es große Vorteile mit sich, wenn Einweg-Verpackungen nicht permanent teuer neu produziert werden müssen", so Metz.
Auch Sammelsysteme zur Erfassung von Verkaufsverpackungen, Elektroschrott
und anderen Plastikprodukten sind wichtig, ebenso wie ein Know-How-Transfer
für ein hochwertiges Recycling der erfassten Wertstoffe. Damit Verpackungen
und Kunststoffprodukte am Ende überhaupt recycelt werden können, müssen
diese auch recyclingfähig sein. Deshalb sind globale Standards zu
Inhaltsstoffen und zum Öko-Design dringend erforderlich.
Link:
Das gemeinsame Papier der DUH und der Environmental Investigation Agency
zur Rolle von Mehrwegsystemen im globalen Plastikabkommen finden Sie
hier:
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kreislaufwirtschaft/Mehrweg/221115_EIA_DUH_Plastic_Treaty_Briefing_Paper_Essentia_Elements_Reuse.pdf
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Quelle:
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Pressemitteilung, 28.11.2022
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/25 89 86-0, Fax.: 030/25 89 86-19
Internet: www.duh.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 29. November 2022
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