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ATOM/026: Jeder Bundesbürger kann zum polnischen Atomprogramm Stellung beziehen (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 15. Dezember 2011

BUND: Atomkraft in Polen? Nein, danke!

Jeder Bundesbürger kann zum polnischen Atomprogramm Stellung beziehen


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland bietet allen, die sich gegen die Atomkraftpläne der polnischen Regierung aussprechen, Informationen und ein tool mit Mustereinwendung im Internet. Bis zum 4. Januar 2012 haben im Rahmen europäischen Rechts alle deutschen Staatsbürger die Möglichkeit, Stellungnahmen und Eingaben an die polnischen Behörden zu machen.

Zum Hintergrund: Die polnische Regierung plant bis 2020, mindestens zwei Atomkraftwerke zu bauen und in Betrieb zu nehmen. 28 Standorte wurden untersucht, aktuell spitzt sich die Diskussion auf die drei an der Ostseeküste gelegenen Orte Choczewo, Gaski und Zarnowiec zu. Somit wäre das nächste AKW nur 100 Kilometer von der Grenze entfernt. Die vorgelegten Papiere sind aber keineswegs mit EU-Recht kompatibel, so verschiedene Gutachter. Die polnische Regierung muss ihr Vorhaben einer "Strategischen Umweltprüfung" (SUP) unterziehen, im Rahmen derer alle Betroffenen - also auch die Nachbarstaaten Polens - konsultiert werden müssen.

"Wir sind davon überzeugt, dass die polnischern Atomphantasien die dringend notwendige Entwicklung der Energiewirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit bremsen werden. Gemeinsam mit unseren polnischen Freunden muss es gelingen, bessere Lösungen für unser Nachbarland zu finden. Wir unterstützen ausdrücklich die polnischen Atomkraftgegner und hoffen, dass das Atomprogramm in Polen so auch mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Der polnische Protest reicht ja bereits vom Tourismusverband bis hin zu den Parteien. Polen braucht keine Atomkraft, sondern ein modernes, erneuerbares Energiekonzept", so Matthias Krümmel, Energiereferent des BUND Berlin.

Unter www.keine-atomkraft-in-polen.de sind Gutachten und weitere Hintergründe zu finden. Die Musterstellungnahme kann per E-Mail an die polnischen Behörden geschickt werden. Ebenso lassen sich individuelle Einwendungsgründe formulieren und hinzufügen. Der BUND leitet die E-Mail weiter und übergibt Ihre Bedenken nochmals in gedruckter Form am 4. Januar 2011 den polnischen Behörden in Berlin.

Mustereinwendung und weitere Infos: www.keine-atomkraft-in-polen.de


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Quelle:
Presseinformation Info 44, 15.12.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2011