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ARTENSCHUTZ/062: Bergwisent - Volkszählung unter Schwergewichten (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 4/11
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

BERGWISENT

Volkszählung unter Schwergewichten


Gute Nachrichten aus Südrussland: Die Zahl der letzten in Freiheit lebenden Bergwisente ist im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent auf 540 gewachsen. Das zeigte die diesjährige Bestandsaufnahme der Schwergewichte in ihrer Heimat im Westkaukasus. Die günstigste Zeit zur Zählung der Bergwisente ist der August, wenn sich die Tiere zur Paarung in riesigen Herden versammeln. Dabei konnten rund 50 Wissenschaftler und Ranger der Naturparkverwaltung fünf Wisentherden lokalisieren. Ein Erfolg für die Artenschutzarbeit - vor zehn Jahren gab es im Westkaukasus lediglich 220 Bergwisente. Heute gilt die im Jahr 1999 von der Unesco als Weltnaturerbegebiet anerkannte Bergregion als letzte Zufluchtsstätte der seltenen Großsäuger.

Um die bereits einmal in Freiheit ausgestorbene Tierart zu schützen, unterstützt die NABU International Naturschutzstiftung Anti-Wilderer-Einheiten im Westkaukasus. In Lehrgängen werden die Ranger für die Wilderereibekämpfung und Großwildzählung geschult.

Der letzte freilebende Bergwisent wurde 1927 im Kaukasus geschossen. Nach jahrzehntelangen Rückzüchtungen aus weltweit nur 48 verbliebenen Zoo-Wisenten gelang es, die Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. Heute gilt die niedrige genetische Variabilität als eine der wesentlichen Gefahren für das Überleben des "Königs der Wälder".


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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 4/11, S. 46
Verlag: Naturschutz heute, 10108 Berlin
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"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
und erscheint vierteljährlich. Für Mitglieder
ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2011