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ARTENSCHUTZ/190: Internationaler Tag des Artenschutzes - NABU-Projekte zum Schutz des Schneeleoparden (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 2. März 2016

Internationaler Tag des Artenschutzes am 3. März

NABU seit 17 Jahren im Schneeleopardenschutz aktiv - Schutzarbeit auf Bhutan und Tadschikistan ausgeweitet
Wilderei, Lebensraumverlust und Klimawandel bedrohen seltenen "Geist der Berge"


Berlin - Anlässlich des Internationalen Tags des Artenschutzes (3.3.) macht der NABU auf die Bedrohung des Schneeleoparden aufmerksam. "Schneeleoparden zählen zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde. Allein in Kirgistan, wo in den 1980er Jahren noch etwa 1.400 Tiere die Bergketten durchstreiften, werden heute nur noch etwa 300 Schneeleoparden vermutet", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Der NABU fordert vor allem die Regierungen der Schneeleoparden-Verbreitungsländer dazu auf, dem Schutz der Schneeleoparden eine höhere Priorität einzuräumen und das beschlossene globale Schneeleoparden-Schutzprogramm mit aller Kraft zu unterstützen.


Schneeleopard, Porträtfoto von der Seite - Foto: © Martin Forster

Foto: © Martin Forster

Schneeleoparden werden vor allem aufgrund ihres schönen Fells und ihrer Knochen gejagt. Weiterhin machen ihnen zunehmender Lebensraumverlust, schwindende Beutetiere und die Auswirkungen des Klimawandels zu schaffen. Der NABU engagiert sich bereits seit 1999 für das Überleben der Schneeleoparden, bisher vor allem in Kirgistan. Jetzt weitet der Verband seine Schutzarbeit auf weitere Länder aus und unterstützt etwa Bhutan bei der landesweiten Erfassung der Schneeleoparden-Bestände sowie Tadschikistan bei der Umsetzung ihrer nationalen Schutzziele.

Mit seiner bisherigen Schutzarbeit konnte der NABU bereits erheblich dazu beitragen, den dramatischen Rückgang der Großkatzenpopulation zu verringern. In Kirgistan gelang es dem NABU mit seiner Anti-Wilderei-Einheit "Gruppa Bars" (deutsch: Gruppe Schneeleopard) über 250 Wilderer festzunehmen und Hunderte Fallen und Waffen zu konfiszieren, davon 25 in 2015. Auch das Bewusstsein der Bevölkerung für die Schutzwürdigkeit der Tiere wächst, das nicht zuletzt auch durch die Aufklärungsarbeit des NABU vor Ort in Schulen und abgelegenen Dörfern gefördert wird. Allein im vergangenen Jahr erreichte der NABU mit dieser Arbeit fast 3.000 Menschen.

Um auch über die Grenzen hinweg den Erhalt der Art zu sichern, brachte die kirgisische Regierung auf Initiative des NABU vor zwei Jahren alle zwölf Länder zusammen, in denen der Schneeleopard vorkommt. Bei dem globalen Schneeleoparden-Forum verabschiedeten die Verbreitungsstaaten ein Schutzprogramm zum Erhalt der Art. Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 die 20 wichtigsten Gebiete für Schneeleoparden unter Schutz zu stellen, damit sich hier langfristig Populationen halten können. Der NABU engagiert sich vor allem in zwei dieser Gebiete, in Bhutan und im Nord-Tian-Shan, und weitet dieses Engagement derzeit auf China und Tadschikistan aus.

Weltweit leben nur noch etwa 4.000 - 6.400 Schneeleoparden in den Hochgebirgen Asiens, einem Gebiet, das sich über mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometer erstreckt. Auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature) werden sie deshalb als "stark gefährdet" geführt. Um den dringend notwendigen Schutz der seltenen Großkatzen auch in der Öffentlichkeit voranzubringen, rief der NABU 2016 zum "Jahr des Schneeleoparden" aus und begleitet dieses mit verschiedenen Aktionen.


Der NABU und die NABU International Naturschutzstiftung setzen sich international auch für weitere wildlebende Tierarten ein, darunter Löwen, Elefanten und Delfine.

Mehr Informationen:
www.NABU-International.de

Informationen zur Schneeleoparden-Schutzarbeit des NABU unter
www.Schneeleopard.de

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Quelle:
NABU Pressedienst, Nr. 024, 02.03.2016
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2016

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