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WISSENSCHAFT/031: Globale Bestandsaufnahme zur biologischen Vielfalt angelaufen (BMUB)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung

Berlin, 12. Dezember 2016

Globale Bestandsaufnahme zur biologischen Vielfalt angelaufen

Professor Josef Settele ist Ko-Vorsitzender des Autorenteams


Der Weltbiodiversitätsrat hat mit einer umfassenden, globalen Bestandsaufnahme zum Zustand der biologischen Vielfalt und der Dienstleistungen ökologischer Systeme begonnen. Die Bundesregierung unterstützt die Arbeit der Wissenschaftler. Zum Ko-Vorsitzenden des Autorenteams wurde mit Professor Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) ein deutscher Wissenschaftler berufen.

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) ist das Pendant zum Weltklimarat IPCC. Er soll nun den aktuellen Zustand der globalen Biodiversität untersuchen sowie die Entwicklungen bis zum Jahr 2050 prognostizieren. Wichtiges Element der Betrachtungen sind die Auswirkungen auf das menschliche Wohlergehen. Die Fertigstellung des Berichts ist für Mai 2019 vorgesehen. Die globale Bestandsaufnahme der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen ist der aktuell wichtigste Bericht des 2012 gegründeten IPBES. Neben Land, Binnengewässern und Küstenzonen wird der Bericht auch die Ozeane berücksichtigen.

Als Ko-Vorsitzender des Autorenteams wurde Professor Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) berufen. Zusammen mit den Professoren Sandra Díaz aus Argentinien und Eduardo Brondízio aus Brasilien/USA wird er in den nächsten drei Jahren die Erstellung des Berichts mit über 130 Autoren aus aller Welt leiten. Die Arbeitsgruppe erhält für ihre künftigen Aufgaben eine Geschäftsstelle am internationalen Sekretariat des IPBES in Bonn. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt diese Geschäftsstelle mit rund 250.000 Euro für die kommenden drei Jahre. Das Bundesforschungsministerium unterstützt zudem die Arbeit von Professor Settele für IPBES in den kommenden drei Jahren mit rund 700.000 Euro.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka: "Mit Herrn Professor Settele wird ein deutscher Wissenschaftler mit exzellenter Expertise maßgeblich an der Erstellung dieses wichtigen Berichts mitwirken. Vom Zustand der Biodiversität weltweit hängt auch unser Wohlergehen ab. Die Politik braucht wissenschaftsbasierte Daten und Fakten, um Strategien für die Zukunft zu entwickeln, die den Menschen vermittelt werden können".

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Politik braucht eine solide Faktengrundlage, um gute, wissensbasierte Entscheidungen treffen zu können. Dieser Bericht wird eine solche Grundlage sein. Ich hoffe, dass ambitionierte politische Entscheidungen zum Schutz der globalen Artenvielfalt folgen werden."

Settele arbeitet am UFZ im Department Biozönoseforschung. Er ist zudem Professor für Ökologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Mitglied des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv). Er war in der Vergangenheit bereits als koordinierender Leitautor und Leitautor in IPBES sowie im Weltklimarat (IPCC) tätig.

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES ist ein wissenschaftliches, zwischenstaatliches Gremium, das politischen Entscheidungsträgern objektive und zuverlässige Informationen über den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt und ihrer Ökosystemleistungen zur Verfügung stellt. IPBES betreibt keine Forschung, sondern fasst den aktuellen Stand des Wissens zusammen und wertet ihn mit Hilfe internationaler Expertinnen und Experten aus. Aus den Bewertungen dieser Expertengruppen werden Handlungsoptionen zum Schutz der biologischen Vielfalt abgeleitet, die politische Entscheidungsträger in ihrer Arbeit unterstützen sollen. Derzeit sind 125 Staaten Mitglied im IPBES.

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Quelle:
Pressedienst Nr. 321/16, 12.12.2016
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMUB)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2016

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