Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

WALD/018: Zentralamerika - Größter regionaler Waldschwund der letzten zehn Jahre (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 16. Februar 2011

Zentralamerika:
Größter regionaler Waldschwund der letzten zehn Jahre


Guatemala-Stadt, 16. Februar (IPS) - Zentralamerika hat in den letzten zehn Jahren prozentual gesehen mehr Wald verloren als der Rest Lateinamerikas. Während die gesamte Region einen durchschnittlichen Waldschwund von 0,13 Prozent pro Jahr verbuchte, gingen am Isthmus 1,19 Prozent verloren. Das entspricht einem Rückgang von 21,9 Millionen Hektar auf 19,4 Millionen Hektar Wald im Zeitraum 2000 bis 2010.

Wie dem jüngsten Bericht der Weltlandwirtschaftsorganisation FAO über den Zustand der Wälder zu entnehmen ist, ist es den zentralamerikanischen Ländern Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama trotz einer Reihe von Schutzprogrammen nicht gelungen, den Waldschwund aufzuhalten, der vor allem auf eine zunehmende Verstädterung und auf landwirtschaftliche Aktivitäten zurückzuführen ist. 90 Prozent der gefällten Bäume wurden als Feuerholz verwendet.

Wie Luis Romano vom salvadorianischen Humboldt-Zentrum warnt, hat die Vernichtung von Wäldern für den Kaffeeanbau im Umfeld der salvadorianischen Städte sowie die Zerstörung der Pinienbestände im Norden und der Mangrowenwälder in den Küstenregionen die Gefahr und Intensität von Flut- und anderen Naturkatastrophen erheblich verschärft.

Alejandro Argueta vom guatemaltekischen Nationalen Waldinstitut beklagte das Fehlen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftungsskultur, die Abhängigkeit von Feuerholz und die Verschiebung der landwirtschaftlichen Grenze. Auf diese Weise gingen dem Land jedes Jahr 73.148 Hektar Wald verloren, erklärte er gegenüber IPS. "Wenn wir nichts unternehmen, werden unsere Wälder in 55 Jahren verschwunden sein."(Ende/IPS/kb/2011)


Links:
http://www.fao.org/forestry/sofo/en/
http://www.ipsnoticias.net/nota.asp?idnews=97518

© IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 16. Februar 2011
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Februar 2011