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FORSCHUNG/544: Expertin will Methanausstoß von Reisfeldern reduzieren (idw)


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - 25.06.2015

Expertin will Methanausstoß von Reisfeldern reduzieren


Nigeria ist der größte Reisproduzent in Westafrika und trägt damit wesentlich zur Ernährung der Bevölkerung bei. Doch mit dem Anbau von Reis sind auch klimaschädliche Emissionen unter anderem von Methan verbunden. Die Nigerianerin Agatha O. Akpeokhai erforscht mit einem Internationalen Klimaschutzstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Bonn, wie sich dieser Treibhausgasausstoß drosseln lässt.


Frau Akpeokhai bei der Arbeit am Computer - Foto: © Fridah Kirimi

Die Nigerianerin Agatha O. Akpeokhai forscht mit einem Internationalen Klimaschutzstipendium der Humboldt-Stiftung am Geographischen Institut der Universität Bonn.
Foto: © Fridah Kirimi

"Das Methan trägt noch viel wirksamer zur Erwärmung des Erdklimas bei als zum Beispiel Kohlendioxid", sagt die Nigerianerin Agatha O. Akpeokhai, die mit einem Internationalen Klimaschutzstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung bei Prof. Dr. Gunter Menz in der Arbeitsgruppe Fernerkundung am Geographischen Institut der Universität Bonn forscht. In dem einjährigen Projekt untersucht die junge Klimaexpertin, welche Zusammenhänge zwischen dem Landnutzungswandel in Westafrika und der Emission von Methan bestehen und wie durch einen optimierten Reisanbau deutlich weniger Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt werden.


Zwei Personen zwischen hochgewachsenen Pflanzen auf einem Feld - Foto: © Ademola Andrew Adenle

Im Untersuchungsgebiet: Agatha O. Akpeokhai mit einem Reisbauern in Nigeria.
Foto: © Ademola Andrew Adenle

"Die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Anbaumethoden für Reis und dem Ausstoß von Klimagasen sind noch nicht ausreichend untersucht", berichtet die Stipendiatin. Zusammen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Menz erfasst die Wissenschaftlerin mit Methoden der Fernerkundung, wie der Methanausstoß unter anderem aufgrund verschiedener Anbaumethoden variiert. "Ziel ist es, solche Anbaumethoden zu fördern, die mit einem geringeren Ausstoß von klimawirksamen Gasen verbunden sind", sagt Akpeokhai.

Stipendium ermöglicht ein Jahr intensive Forschung

Das Stipendium der Humboldt-Stiftung ermöglicht künftigen Nachwuchsführungskräften, ein Jahr lang in Deutschland intensiv an einem Klimaschutzprojekt zu forschen. Der Gastgeber kann frei gewählt werden. "Die Fernerkundungsarbeitsgruppe von Herrn Prof. Menz hat einen hervorragenden Ruf, ihre Forschungsarbeit ist faszinierend", sagt die Nigerianerin. Die Expertise der Wissenschaftler der Universität Bonn hilft ihr, das wichtige Klimaschutzprojekt zu einem Ergebnis zu führen.

Akpeokhai (28) studierte Agrarwissenschaften in Nigeria und spezialisierte sich dort während ihres Masters auf Klimaschutz. Obwohl erst vor kurzem nach Bonn gekommen, hat sich die Klimaexpertin in der Bundesstadt bereits sehr gut eingelebt: "Bonn bedeutet für mich, fern der Heimat eine neue Heimat gefunden zu haben." Sie arbeitet gerne mit Menschen aus verschiedensten Kulturen zusammen - und die Internationalität Bonns biete perfekte Voraussetzungen dafür. Das Klimaschutzstipendium der Humboldt-Stiftung bringe sie ihrem Ziel, als Umweltschutzexpertin zu arbeiten, einen großen Schritt näher.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news633640
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution123

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,
Johannes Seiler, 25.06.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2015

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