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FORSCHUNG/782: Verfahren zur Abschätzung der Klimagasemissionen von Moorstandorten (idw)


Universität Rostock - 16.08.2019

Wissenschaftler der Universität Rostock entwickeln Verfahren zur Abschätzung von Klimagasemissionen von Moorstandorten


Weltweit gilt es, die Emissionen an klimaschädlichen Gasen zu quantifizieren, um Klimaentwicklungen prognostizieren zu können. Lachgas (N2O) spielt dabei eine wichtige Rolle, weil es etwa 40-mal klimaschädlicher als CO2 wirkt. Moorstandorte und Torfböden sind als Quelle für Klimagase und Lachgas bekannt. In bisherigen Untersuchungen wurde mit Hilfe von chemischen Boden- und Torfeigenschaften wie z.B. das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis versucht, Klimagasemissionen abzuschätzen Die Arbeitsgruppe Bodenphysik an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock hat jetzt erstmals physikalische Eigenschaften von Torfböden als Berechnungsgrundlage herangezogen.

Die in der angesehenen Fachzeitschrift "Environmental Research Letters" veröffentlichte Arbeit zeigt, dass die Lagerungsdichte von Torfböden ein geeigneter Parameter ist, um Lachgasemissionen, aber auch die Freisetzung von gelöster organischer Substanz zu ermitteln. Die Prognosegenauigkeit des neu abgeleiteten Verfahrens ist besser als existierende Ansätze, wie sie z.B. vom Klimarat verwendet werden (IPCC). Dr. Haojie Liu, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Bodenphysik und Erstautor der Studie, konnte zeigen, dass die Lagerungsdichte von Torfböden mit der Zersetzung und Degradierung der organischen Substanz ansteigt. Der ermittelte funktionale Zusammenhang zwischen Lagerungsdichte und Lachgasemissionen basiert auf einem umfangreichen Datensatz, in dem Messwerte kanadischer, europäischer und russischer Moorstandorte eingegangen sind.

Die Studie wurde in Kooperation mit kanadischen und dänischen Kollegen im Rahmen der Verbundvorhaben WETSCAPES und Baltic TRANSCOAST durchgeführt.

Originalpublikation:
Originalarbeit: Haojie Liu et al 2019 Environ. Res. Lett. in press;
https://doi.org/10.1088/1748-9326/ab3947

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news720666
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution210

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Rostock - 16.08.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2019

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