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POLITIK/516: Scheitern des UN-Klimagipfels Desaster für Weltgemeinschaft (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 19. Dezember 2009 - Umwelt/Klima

NABU-Stellungnahme zum Scheitern des UN-Klimagipfels in Kopenhagen

Tschimpke: Desaster für Weltgemeinschaft - Der Klimawandel lässt sich nicht vertagen


Kopenhagen/Berlin - Das Plenum der Weltklimakonferenz in Kopenhagen hat am heutigen Samstagvormittag die Noterklärung von 25 Staats- und Regierungschefs lediglich zur Kenntnis genommen, aber nicht als gemeinsame Entscheidung verabschiedet. Statt dessen sollen die Mandate für die Verhandlungen unter der UN-Klimarahmenkonvention und unter dem Kyoto-Protokoll um ein Jahr bis zur nächsten Weltklimakonferenz in Mexiko verlängert werden, obwohl die rechtliche Form und die Verbindlichkeit der möglichen Ergebnisse weiterhin umstritten sind.

Zum Scheitern der internationalen Klimaverhandlungen erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke:

"Das Komplettversagen an politischer Führung hat zum Desaster in Kopenhagen geführt. Alle großen Wirtschaftsmächte wie die USA und China, aber auch Europa und Deutschland haben diese Führungsrolle in der Weltpolitik für sich beansprucht - keiner hat sie eingelöst. Der Klimawandel lässt sich nicht vertagen. Die besonders bedrohten Entwicklungsländer haben zu Recht eine Einigung auf Kosten ihrer Überlebenschancen abgelehnt. Wir können uns keine weiteren Verzögerungen mehr leisten, weil der globale Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen ab 2015 nicht weiter ansteigen darf sondern massiv sinken muss. Alle Parteien sind nun aufgefordert, ihre angekündigten Klimaschutzanstrengungen deutlich zu verstärken und ohne weitere Vorbedingungen umzusetzen. Die Rechtsverbindlichkeit und Überprüfung der klimapolitischen Verpflichtungen aller Staaten muss so schnell wie möglich in einem neuen Weltklimaabkommen geregelt werden."

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/kopenhagen


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Quelle:
NABU Pressedienst, 19.12.2009
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2009