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MELDUNG/036: Verbot für Grünlandumbruch richtiger Schritt, aber noch nicht ausreichend (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 15. September 2011

BUND: "Verbot für Grünlandumbruch ist ein richtiger Schritt, aber noch nicht ausreichend"

Der BUND zur geplanten Novelle des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes


Am heutigen Donnerstag endet die Frist für Stellungnahmen zur geplanten Änderung des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes (LLG). Der Bund für Natur und Umweltschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg begrüßt das darin vorgesehene Verbot des Grünlandumbruchs, fordert jedoch weitere Maßnahmen, um den weiteren Rückgang wertvoller Grünlandflächen zu stoppen.

Stuttgart. In seiner Stellungnahme zur Novelle des LLG stellt der BUND fest, dass das vorgesehene Verbot des Grünlandumbruchs eine wichtige Maßnahme für den Natur-, Arten-, Klima-, Boden-, Wasser- und Landschaftsschutz darstellt. "Das Grünlandumbruchsverbot und der Genehmigungsvorbehalt für Entwässerungen sind wichtige und mutige Schritte. Nun müssen weitere für einen wirklichen Grünlandschutz folgen", sagt BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß, "denn nicht nur der Umbruch bedroht die Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden, sondern auch die Intensivierung durch Entwässerung, Düngung und häufige Mahd."

In den Mittelgebirgen könne auch die Bewirtschaftungspflicht Probleme bereiten, da sie häufig zur Aufforstung führt. "Hier brauchen wir einerseits ein Aufforstungsverbot für Dauergrünland und andererseits wirklich gute Angebote für landwirtschaftliche Betriebe, damit die Bewirtschaftung von artenreichem Grünland endlich konkurrenzfähig wird", so Frieß. Zur Umsetzung einer entsprechenden Förderung kämen das Agrarumweltprogramm MEKA und die Landschaftspflegerichtlinie in Frage.

Da die Milch von Kühen, die mit Gras und Heu von Wiesen und Weiden gefüttert werden, überdurchschnittlich viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthält, habe die Grünlanderhaltung auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher. Durch eine grünlandbasierte Fütterung von Rindern wird der Bedarf an Importfuttermitteln gemindert, die oft sozial und ökologisch nicht nachhaltig erzeugt werden.

"Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist der Beitrag der Grünlanderhaltung zum Klimaschutz", erläutert Frieß, "denn Wiesen und Weiden können mehr Kohlenstoff speichern als Äcker." Auch der vorgesehene Genehmigungsvorbehalt für Entwässerungsanlagen im Dauergrünland sei ein wichtiger Schritt zur Erhaltung von Feuchtwiesen, die vielen Pflanzen- und Tierarten Lebensraum bieten. Allerdings nütze der Genehmigungsvorbehalt nur, wenn die Genehmigungen restriktiv erteilt würden, betont Frieß.


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Quelle:
Presseinformation, 15.09.2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2011