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MELDUNG/063: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wirkt sich nicht negativ auf unser Klima aus (aid)


aid-PresseInfo Nr. 5 vom 1. Februar 2012

Klima und Pflanzenschutz

Studie zu Klimawirkung von Pflanzenschutzmitteln


(aid) - Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der deutschen Landwirtschaft wirkt sich nicht negativ auf unser Klima aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Klimaeffekte des Pflanzenschutzes in Deutschland untersucht hat. Die Forschergruppe um Professor Harald von Witzke von der Humboldt Universität zu Berlin hat beispielhaft die Klimawirkung des Einsatzes von Fungiziden berechnet. Ergebnis: Für die Herstellung der gleichen Menge Erntegut ohne Einsatz von Fungiziden würde durch Nutzung anderer Produktionsfaktoren auf zusätzlichem Ackerland die zwölffache Menge an Treibhausgasemissionen freigesetzt als bei der Herstellung, dem Transport und der Ausbringung der Fungizide entstehen. In der Studie wird auch auf die Bedeutung der indirekten Klimaeffekte durch Verlagerung der Emissionen in andere Weltregionen verwiesen. Würden landwirtschaftliche Rohstoffe mangels Pflanzenschutz nicht mehr in Deutschland hergestellt, könnte das zu einer landwirtschaftlichen Intensivierung und vor allem zu einer geänderten Landnutzung in anderen Weltregionen führen - mit entsprechenden Auswirkungen auf das Klima.

Bei einem Wegfall des Einsatzes von Fungiziden müssten nach von Witzkes Berechnungen 1,2 Millionen Hektar Ackerland zusätzlich kultiviert und entsprechend 260 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente freigesetzt werden. Die Studie ist Teil eines mehrstufigen Forschungsvorhabens über den gesamtgesellschaftlichen Nutzen des Pflanzenschutzes.

Renate Kessen, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.agrar.hu-berlin.de/struktur/institute/wisola/fg/ihe/Veroeff
www.iva.de


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 5 vom 1. Februar 2012
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2012