NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell - Potsdam, 21. Mai 2015
22. Mai 2015: Internationaler Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt
Stummer Frühling auf dem Feld
Vögel der Agrarlandschaft im dramatischen Abwärtstrend / Verlust an Landschaftselementen muss gestoppt werden Jetzt müssten allerorten die tirilierenden Rufe der Feldlerchen über märkischen Äckern und Wiesen erklingen. Doch mit dem früher überall anzutreffenden Brutvogel der Agrarlandschaft geht es seit Jahren bergab. Er steht damit exemplarisch für den dramatischen Rückgang der Feldvögel insgesamt. Die Feldlerche ist nur eine der Vogelarten, die in den letzten 30 Jahren kontinuierlich aus unseren Kulturlandschaften verschwinden. Darauf weist der NABU Brandenburg anlässlich des Internationalen Tages zur Erhaltung der Artenvielfalt hin.
Die Feldvögel sind die am meisten gefährdete Artengruppe innerhalb der mitteleuropäischen Vogelfauna - sie finden sich überproportional häufig in der Roten Liste wieder. Wie zahlreiche Untersuchungen belegen, ist der Niedergang der Vögel der Wiesen- und Ackerlandschaften in unmittelbaren Zusammenhang mit der Intensivierung der Landwirtschaft zu bringen. Der Verlust von Hecken, Baumgruppen, Brachflächen und Feldrainen, die Zunahme des Energiepflanzenanbaus und der weiter zunehmende Einsatz von Pestiziden tragen wesentlich dazu bei. Riesige Flächen mit blühendem Raps sind für Viele zwar hübsch anzuschauen, stehen Feldlerche und den anderen Vögeln der Agrarlandschaft als Brutrevier und zur Nahrungssuche aber nicht zur Verfügung. Die dichte Vegetation und intensiver Pestizideinsatz verhindern dies. Dabei, so der NABU wäre es einfach, zumindest die Situation für die Vögel der Ackerlebensräume zu verbessern - die Anlage von Stilllegungsflächen, Hecken, Ackerrandstreifen und Blühflächen sowie der Verzicht auf den Umbruch der Felder unmittelbar nach der Ernte und die deutliche Reduzierung des Pestizideinsatzes wichtige Schritte, der Artenvielfalt wieder eine Chance zu geben.
"Die Situation in der Agrarlandschaft ist besorgniserregend. Leider hat es das Land Brandenburg versäumt, im Zuge der gerade beginnenden EU-Agrarförderperiode die Weichen neu zu stellen, denn Wir erwarten von Landwirtschafts- und Umweltminister Jörg Vogelsänger wirkungsvolle Maßnahmen, um der weiteren Verarmung der Kulturlandschaft entgegen zu wirken", erklärte Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg.
Hintergrund:
Feldlerche: Ging man für Brandenburg bei der Bestandserfassung
1995/1997 noch von 400.00-600.000 Brutpaaren aus, so waren es bei der
Erfassung 2005/2006 nur noch 300.000-400.000, Brandenburg: 13,2% des
deutschen Gesamtbestandes, langfristiger Trend abnehmend, Rote Liste
der Brutvögel in Brandenburg 3 - gefährdet
Im "Artenschutz-Report 2015", dem ersten umfassenden Berichts zur Lage
der Natur aus dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) heißt es: Ein
Drittel der heimischen Arten "steht auf der Roten Liste und hat damit
als gefährdet zu gelten". Mit den Daten werde "deutlich, dass das
nationale Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt zu begrenzen,
bisher verfehlt worden ist", schreibt die Behörde. "Es besteht
dringender Handlungsbedarf."
Portrait Feldlerche:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1998-feldlerche/
NABU-Tipps für Landwirte zum Schutz der Feldvögel:
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/lebensraum-acker-und-gruenland/feldvoegeln-helfen.html
Roten Listen der gefährdeten Arten Brandenburgs:
http://www.lugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.310784.de
Roten Listen der gefährdeten Arten Deutschlands:
https://www.bfn.de/0322_rote_liste.html
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Quelle:
Pressedienst, 21.05.2015
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Mai 2015
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