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AKTION/087: Schutzgebiete in der Nordsee müssen echten Schutz bieten (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 7. Juni 2019

Schutzgebiete in der Nordsee müssen echten Schutz bieten

BUND fordert Ruhezonen, die von jeglicher Nutzung ausgeschlossen sind


Die Meere sind die am schlechtesten geschützten Lebensräume der Erde. Darauf weist der BUND Niedersachsen zum Tag des Meeres am 8. Juni hin. Zwar stehen laut dem Statistischen Bundesamt 47 Prozent der deutschen Meeresflächen der Nord- und Ostsee unter Schutz, doch dieser ist nach wie vor unzureichend, denn selbst dort finden bis heute flächendeckend Nutzungen statt, die eine natürliche Entwicklung und Sicherung der Gebiete auf Dauer verhindern. Echte Rückzugsräume für die Natur gibt es kaum noch. Damit ist die Artenvielfalt selbst in den Schutzgebieten der Nordsee stark bedroht.

Den katastrophalen Zustand der Nordsee hat sogar die Bundesregierung Anfang 2019 in ihrem Zustandsbericht bestätigt. Der BUND fordert zum Schutz der schwindenden Lebensräume und Arten unter und am Wasser sogenannte Nullnutzungszonen - Zonen, in denen jede Nutzung verboten ist. "Angesichts des dramatisch schlechten Zustands der Nordsee müssen in mindestens der Hälfte der niedersächsischen Schutzgebietsflächen umgehend alle Nutzungen ausgeschlossen werden", fordert Susanne Gerstner, Landesgeschäftsführerin des BUND Niedersachsen. "In den anderen Teilen der Schutzgebiete müssen zeitgleich ambitionierte und im Sinne der Schutzziele nachhaltig wirksame Maßnahmen erfolgen, wie der Einsatz von ökologisch verträglicheren Fanggeräten und -methoden für den Fischfang, ein nachhaltiges und systemangepasstes Sedimentmanagement bei der Fahrrinnenunterhaltung und die Reduzierung von Unterwasserlärm."

"Gesunde Meere sind für das Ökosystem Erde von unschätzbarer Bedeutung. Wir müssen das Meer vor unserer Küste über die Schutzgebiete hinaus wirksam vor Belastungen schützen, um es als wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten", so Gerstner. Die zunehmende Nutzung und die damit einhergehende Verschmutzung der Meere durch den Menschen hinterlassen erhebliche Spuren und belasten den marinen Lebensraum schwer. Der BUND Niedersachsen fordert die niedersächsische Landesregierung sowie alle beteiligten Ressorts wie Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft, Verteidigung und Forschung auf, gemeinsam mit dem Umweltministerium die erforderlichen Maßnahmen in den Schutzgebieten, insbesondere im Weltnaturerbe Wattenmeer einschließlich der Flussmündungen, sowie im sonstigen niedersächsischen Küstenmeer umzusetzen. Überdies sollte die Landesregierung den Bund bei der Erstellung und Durchsetzung der Managementpläne für die Meeresschutzgebiete in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) unterstützen.

Am morgigen Tag der Meere informiert der BUND Besucher*innen im Zoo Hannover über diesen bedrohten Lebensraum und wie wir ihn schützen können. Auf Norderney findet im Rahmen des BUND-Projektes "Plastikfreie Küste" von 10.30-13.30 Uhr eine Müllsammelaktion des Watt Welten-Besucherzentrums statt. Im Anschluss können Kinder am Strand gefundenen Müll gegen selbst gestaltete Anstecker eintauschen.

Mehr Infos unter www.wattwelten.de.

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Quelle:
Presseinformation vom 07.06.2019
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2019

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