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INITIATIVE/381: Schutzprojekt für das Rebhuhn (UN-Dekade Biologische Vielfalt)


UN-Dekade Biologische Vielfalt - 24. Januar 2018

Schutzprojekt für das Rebhuhn von UN-Dekade ausgezeichnet

Thomas Muchow, Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und Mitglied der UN-Dekade-Fachjury, überreicht die Urkunde im Rahmen des 11. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung in Berlin.


Berlin, 24. Januar 2018 - Das Rebhuhn war mal ein häufiger Vogel in der Agrarlandschaft. Heute ist es in ganz Europa stark bedroht: Um 94 Prozent hat der Bestand des Rebhuhns seit 1980 abgenommen. Durch intensive Landwirtschaft fehlt es dem Feldvogel an Nahrung und geeigneten Brutplätzen. Mit dem "Rebhuhnschutzprojekt" setzt sich die Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V. für den Erhalt des Rebhuhns ein. Für sein vorbildliches Engagement wird das Projekt heute von der UN-Dekade Biologische Vielfalt zum Abschluss der Begleitveranstaltung 7 "Gemeinsam für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft" ausgezeichnet.

In enger Zusammenarbeit mit Landwirten aus der Region werden im Rahmen des Projekts breite und strukturreiche Blühstreifen zwischen bewirtschafteten Feldern angelegt, die dem Rebhuhn Lebensraum und Brutstellen bieten sollen. Vorhandene Strukturen sind oft zu schmal und schützen in der Brutzeit nicht ausreichend vor Fressfeinden. In der Aufzucht ernähren sich die Rebhuhnküken fast ausschließlich von tierischem Eiweiß. In dieser Zeit benötigen sie einen insektenreichen Vegetationsbestand mit offenen, sonnigen Stellen zum Aufwärmen.

Die neu angelegten Blühstreifen bestehen deswegen aus zwei Zonen: In dem einen Bereich befindet sich ältere Vegetation, in der die Feldvögel genügend Deckung zum Brüten finden. In die andere Zone wird im Frühjahr eine spezielle Saatgutmischung eingesät, die viele Insekten anzieht, die den Rebhuhnküken als Nahrung dienen. Dieses Nebeneinander von mehrjähriger, dichter und einjähriger, offenerer Vegetation ist optimal für die Zeit der Kükenaufzucht.

Von den Schutzzonen zwischen den Feldern profitieren aber auch andere gefährdete Arten wie der Rotmilan und der Feldhamster sowie viele bestäubende Insekten. So schützt das Projekt nicht nur das Rebhuhn, sondern fördert allgemein die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft. Die Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen begleitet das Projekt wissenschaftlich.

Die Begleitveranstaltung 7 "Gemeinsam für mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft" zum Zukunftsforum Ländliche Entwicklung veranstalten Deutscher Bauernverband, Michael Otto Stiftung, Bundesamt für Naturschutz, Deutsche Stiftung Kulturlandschaft und Deutscher Verband für Landschaftspflege gemeinsam.

Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt

Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ruft die Staatengemeinschaft die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Sie will die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusster machen und persönliches Handeln zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene anstoßen. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

In Deutschland werden im Rahmen der UN-Dekade Projekte und Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung, nachhaltige Nutzung und Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Zusätzlich zum regulären Wettbewerb zeichnet die UN-Dekade seit 2017 im Rahmen des Sonderwettbewerbs "Soziale Natur - Natur für alle" auch vorbildliche Projekte aus, die das soziale Miteinander fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder -initiativen, institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen und Unternehmen sowie staatliche und nicht-staatliche Organisationen. Die Bewerbung erfolgt über die Webseite der UN-Dekade. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.



Ansprechpartner beim Projekt
Werner Beeke
Tel.: 0551 43477
mail@biologische-schutzgemeinschaft.de

Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen e.V.
Geiststr. 2
37073 Göttingen

Öffnungszeiten:
montags 9 bis 12 Uhr, donnerstags 14 bis 17 Uhr

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Quelle:
Presseinformation, 24.01.2018
UN-Dekade Biologische Vielfalt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0228 977 34 42
E-Mail: presse(at)undekade-biologischevielfalt.de
Internet: www.undekade-biologischevielfalt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2018

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