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SCHUTZGEBIET/573: Naturmonument-Etikett keine Verbesserung für das Siebengebirge (Rhein-Sieg-Kreis)


Rhein-Sieg-Kreis - Pressemitteilung von Mittwoch, 15. Juli 2009

Naturmonument bringt keine Verbesserung für das Siebengebirge

Wegekonzept muss auch ohne Nationalpark erarbeitet werden


Rhein-Sieg-Kreis (kl) - "Das Siebengebirge als Naturmonument auszuweisen bringt keinerlei Verbesserung, sondern wäre nur ein zusätzliches Etikett zum bestehenden Naturschutzgebiet. Was wir brauchen, ist der Verzicht auf die Motorsäge auf den öffentlichen Waldflächen, also eine qualitative Verbesserung des Naturschutzes. Natur pur bietet eben nur ein Nationalpark." Damit reagiert Kreisumweltdezernent Christoph Schwarz auf die erneuten Aussagen von Vertreter der Bonner SPD hierzu, unter anderem der Landtagsabgeordneten Renate Hendricks.

"Auch die Argumentation mit dem Wegekonzept ist nicht nachvollziehbar. Mit der Überarbeitung des Wegenetzes wurde bereits 2005 im Rahmen der Naturschutzgebietsverordnung begonnen, und das wird unabhängig vom Schutzstatus umgesetzt werden müssen. Auch ein Naturmonument wird daran nichts ändern. Dabei ist jedoch Angstmacherei völlig fehl am Platz. Die intensive Einbeziehung der Öffentlichkeit bei der Erarbeitung des Wegenetzes bietet die Gewähr, ausgewogene Kompromisse zwischen zuviel und zuwenig an Erholungsmöglichkeiten zu erreichen", sagt Christoph Schwarz weiter.

Die Schutzkategorie Naturmonument wurde kürzlich vom Bund erstmalig in das neue Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen. Es enthält keine über ein Naturschutzgebiet hinausgehenden Schutzziele. Als Naturmonumente können kleinere Einzelerscheinungen von einer Größe ab fünf Hektar ausgewiesen werden, wie beispielsweise Wasserfälle, Höhlen oder Dünen.

"Der geringen Größe entsprechend ist in Naturmonumenten keine Zonierung vorgesehen. Was wir im Siebengebirge so positiv mit dem Nationalpark erreichen könnten, nämlich auf den öffentlichen Waldflächen Natur Natur sein lassen, die Pflege der Kulturlandschaft gleichzeitig professionalisieren und dies alles zudem den Menschen erlebbar machen - das ist mit einem einzelnen Naturmonument nicht umsetzbar", erläutert Christoph Schwarz abschließend. "Was wir brauchen, ist keine Inflation von neuen Kategorien, sondern tatsächliche Verbesserungen. Wir können gern darüber sprechen, ob man nicht beispielsweise den Drachenfels zusätzlich zum Naturmonument erklärt, aber für einen knapp 5.000 Hektar großes Gebiet mit festgestellter Nationalpark-Eignung kommt das nun wirklich nicht in Frage."


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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 15. Juli 2009
Rhein-Sieg-Kreis
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2009