Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LEBENSRÄUME

SCHUTZGEBIET/639: Übergabe Förderbescheid zum Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band Rodachtal" (BfN)


Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Pressemitteilung - Bonn, 24. Juni 2010
Naturschutzgroßprojekte/Grünes Band

Weiterer Meilenstein zum Schutz des Grünen Bandes

BMU und BfN übergeben Förderbescheid zum Naturschutzgroßprojekt: Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal sollen erhalten werden


Eisfeld-Rottenbach/Bonn, 24. Juni 2010: Mit der Übergabe des Förderbescheides für das Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" wurde heute ein weiterer Schritt zum Erhalt des nationalen Naturerbes am Grünen Band getan. Zusammen mit den Ländern Bayern und Thüringen fördert das Bundesumweltministerium (BMU) über das Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf einer Länge von rund 127 Kilometern fast 10 Prozent des gesamten Grünen Bandes in Deutschland.

"Das Naturschutzgroßprojekt "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" ist nicht nur ein bedeutender Meilenstein für den Naturschutz, sondern es leistet auch einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des Grünen Bandes als lebendiges Mahnmal für die ehemalige Teilung Deutschlands. Zusammen mit dem 2009 in das Bundesförderprogramm aufgenommenen Naturschutzgroßprojekt am Eichsfeld wird der Bund seiner besonderen Verantwortung auf insgesamt rund 260 Kilometer Länge gerecht", sagte Alfred Herberg, Fachbereichsleiter des Bundesamtes für Naturschutz, bei der Übergabe des Förderbescheides. Ziel des Naturschutzgroßprojektes ist es, naturnahe Abschnitte des Grünen Bandes dauerhaft zu erhalten sowie weitere Bereiche gezielt zu entwickeln, um den Wert als Lebensraum für seltene und oftmals bundesweit gefährdete Arten wiederherzustellen. Zu den wichtigsten Lebensräumen gehören Wälder, Heiden, Magerrasen, Feuchtgrünland und Fließgewässer. Das 10.841 Hektar große Kerngebiet zeichnet sich durch bemerkenswerte Artenvorkommen wie der Mopsfledermaus und dem Raubwürger aus. Auch der Edelkrebs und die Bachmuschel haben hier ebenso ihren Lebensraum wie die Pflanzen Bunte Schwertlilie und die Konrade.

Das Projekt wird vom Zweckverband "Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" bestehend aus den Landkreisen Coburg, Kronach, Sonneberg und Hildburghausen umgesetzt. Neben dem Schutz und der Entwicklung wertvoller Biotope geht es bei diesem Vorhaben auch um die modellhafte Verwirklichung eines länderübergreifenden Biotopverbundes. Für eine erste Förderphase, die zweieinhalb Jahre dauern soll, stellt der Bund 719.000 Euro zur Verfügung. Weitere 143.000 Euro kommen von den Bundesländern Bayern und Thüringen. Der Projektträger beteiligt sich mit 95.000 Euro an den Ausgaben. Ziel dieser Förderphase ist es, die spätere Umsetzung auf eine solide fachliche Grundlage zu stellen. Neben der Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungsplans steht dabei insbesondere die aktive Einbindung und Beteiligung der gesellschaftlichen Gruppen im Mittelpunkt. An die Planungsphase soll sich eine zehnjährige Umsetzungsphase anschließen.

Hintergrund:

Das "Grüne Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal" gehört zu derzeit 29 Vorhaben, die der Bund als gesamtstaatlich repräsentative Naturschutzgroßprojekte fördert. Bisher konnten weitere 45 Vorhaben erfolgreich abgeschlossen werden. Mit diesem Förderprogramm unterstützt der Bund seit mehr als 30 Jahren die Bundesländer mit dem Ziel, großflächige und besonders wertvolle Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen langfristig zu sichern. Dabei verpflichten sich das jeweils zuständige Bundesland sowie der Projektträger - auch über die begrenzte Bundesförderung hinaus - zu einem nachhaltigen Schutz und einer naturverträglichen Entwicklung des Projektgebietes. Insgesamt wurden seit 1979 über 390 Millionen Euro Bundesmittel für die Sicherung und Entwicklung bundesweit bedeutsamer Landschaftsausschnitte bereitgestellt. Derzeit stehen jährlich 14 Millionen Euro für dieses Förderprogramm zur Verfügung.


*


Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 24.06.2010
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit
Konstantinstraße 110, 53179 Bonn
Telefon: 0228/8491-4444, Fax: 0228/8491-1039
E-Mail: presse@bfn.de
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2010