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SCHUTZGEBIET/742: Rahmenkonzept "Biosphärengebiet Schwäbische Alb - Gemeinsam neue Wege wagen" (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 15. Juli 2012

Biosphärengebiet: In Kernbereichen Nachbesserungen erforderlich

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg zur Übergabe des Rahmenkonzeptes "Biosphärengebiet Schwäbische Alb - Gemeinsam neue Wege wagen"



Dettingen an der Erms. "Das Rahmenkonzept für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist ein Grundstein für die zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung der Region", sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender anlässlich der Übergabe des Rahmenkonzeptes, "jetzt kommt es darauf an, die im Konzept festgelegten Ziele rasch umzusetzen." Dies könne am besten durch die enge Zusammenarbeit zwischen BSG-Verwaltung, Behörden, Bürgerinnen und Bürgern sowie den betroffenen Verbänden erreicht werden. Besonders positiv bewertet der BUND die Bereiche "Regionalvermarktung" und "Bildung für nachhaltige Entwicklung" des Rahmenkonzeptes. So sollen besondere "Biosphären- Produkte" entwickelt und eine Logistik hierfür aufgebaut werden. Auch im Bildungsbereich spielt die Ernährung eine wesentliche Rolle. Im Leitbild "Kulturtechniken zur (Selbst-) Versorgung mit Lebensmitteln" geht es darum, einen generationenübergreifenden Wissensaustausch zu fördern und zu zeigen, wie unsere Kulturtechniken mit der Kulturlandschaft und den darin lebenden Tieren und Pflanzen vernetzt sind. Sehr zu begrüßen ist auch die Feststellung, dass der Erhalt traditioneller Techniken zum Schutz der Kulturlandschaft beiträgt und dem Naturschutzziel "Schutz durch Nutzung" dient. "Dem gegenüber ist es in den zentralen Themenbereichen Naturschutz, Flächenverbrauch und Klimaschutz trotz der Bemühungen der Umwelt- und Naturschutzverbände nicht gelungen, verbindliche Festlegungen im Rahmenkonzept zu verankern", sagte Thomas Goerlich, Vorsitzender des BUND-Regionalverbandes Neckar-Alb. Goerlich erinnerte daran, dass die Erfassung und Betreuung von Tier- und Pflanzenarten sowie ihren Lebensräumen zu den Pflichtaufgaben eines UNESCO-Biosphärenreservates gehören. "Nur auf Grundlage des Rahmenkonzeptes ist die Erfüllung dieser Aufgabe nicht uneingeschränkt gewährleistet", so Goerlich, "hier muss unbedingt nachgebessert werden. Auch eine Ausweitung der Kernzonen des Biosphärengebietes ist zu prüfen."

Eines der wichtigsten Themenfelder im Biosphärengebiet ist für den BUND der Klimaschutz. "Dazu gehören nicht nur ein besonders durchdachter Umgang mit konfliktträchtigen Themen wie dem Ausbau der Windkraftnutzung oder der Bau von Biogasanlagen, sondern auch Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie ein umweltfreundliches Mobilitätskonzept", erläutert BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Gemeinsam mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) hat der BUND eine Studie erarbeitet, in der untersucht wird, wie die Region bis 2040 zu einer Klimaschutzregion Schwäbische Alb weiterentwickelt werden kann. Im Fokus der Studie stehen die Potenziale in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und regionale Wertschöpfung. Die "Potenzialstudie für ein integriertes Klimaschutzkonzept für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb" wird am kommenden Mittwoch, den 18. Juli bei einer Pressekonferenz in Reutlingen öffentlich vorgestellt.

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Quelle:
Presseinformation, 15.07.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2012