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SCHUTZGEBIET/798: Natura 2000-Gebiete - Die Klevsche Landwehr (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Donnerstag, 21. August 2014

Serie über die "Natura 2000-Gebiete" im Kreis Borken

Folge 10: Das Naturschutzgebiet Klevsche Landwehr - Anholtsche Issel-Feldschlaggraben-Regnieter Bach in Isselburg-Anholt



Kreis Borken. Der Kreis Borken bietet vielfältige "grenzenlose Naturerlebnisse": Und nach dieser Devise sind in den vergangenen Jahren die heimischen "Natura 2000-Gebiete" für die Öffentlichkeit attraktiver gestaltet worden. Die sehr verschiedenartigen Areale bieten sich seither auf ganz besondere Weise für einen Ausflug in die Natur in direkter Nähe an. Einige dieser Gebiete stellen wir in einer Serie in loser Folge vor: Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.grenzenlose-naturerlebnisse.de.

Der Kreis Borken hat ganz aktuell dazu auch touristische Flyer herausgegeben, die interessante Radtouren im Zusammenhang mit den "Natura 2000-Gebieten" beschreiben. Diese Flyer sind erhältlich bei den Touristinformationen bzw. Verkehrsvereinen im Kreisgebiet.

In dieser Folge geht es um das Naturschutzgebiet Klevsche Landwehr-Anholtsche Issel-Feldschlaggraben-Regnieter Bach in Isselburg. Hierzu gibt es allerdings keine eigens ausgewiesene Radroute. Damit endet auch die Serie über die "grenzenlosen Naturerlebnisse" im Kreis Borken.

Ganz gehässige Menschen nennen mich sogar "Gewitterfurzer". Und das nur, weil ich über die geniale Fähigkeit der Darmatmung verfüge: Bei Bedarf frische Luft schnappen und zugleich die verbrauchte über den After ausstoßen. Da ich sehr wetterfühlig bin, werde ich besonders bei Witterungsänderungen aktiv. Unschwer zu erraten, wer hier spricht. Es ist, na klar, der Europäische Schlammpeitzger! Wie - noch nie davon gehört? Das liegt wohl daran, dass der Fisch aus der Familie der Steinbeißer überwiegend nachtaktiv ist. Man bekommt ihn kaum zu Gesicht. Aber vor allem ist er selten - in Deutschland gilt er als vom Aussterben bedroht.

Landesweit am besten dokumentiert ist sein Vorkommen in einem System von Tieflandbächen und Entwässerungsgräben in der Nähe von Anholt, das deshalb unter Schutz steht: Klevsche Landwehr - Anholtsche Issel-Feldschlaggraben-Regnieter Bach. Wer sich vor Ort umsieht, wird feststellen: Diese Gewässer sehen eigentlich nicht so aus, wie man sich ein richtiges Naturschutzgebiet vorstellt. Vielleicht liegt das an der äußerst genügsamen Lebensweise des Schlammpeitzgers - er braucht nicht viel: Durchlüfteten organischen Schlamm am Boden stehender oder sehr langsam fließender, gerne sonnenwarmer Gewässer und Unterwasserpflanzen wie die Wasserpest. Dort sucht der walzenförmige, bis zu 30 cm lange Fisch seine Nahrung: Würmer, Insektenlarven, kleine Krebse, Schnecken und Muscheln.

Wechselnde Wasserstände, selbst das Austrocknen des Gewässers kann er überdauern. Er hält sich tagsüber im noch feuchten Schlamm auf und kommt nachts zur Oberfläche, um seine Darmluft aufzufrischen. Zu seinem Schutz ist es wichtig, Verbindungen zu Seitenarmen oder Tümpeln offenzuhalten und bei der Gewässerunterhaltung genügend Schlammmzonen und Wasserpflanzenpolster übrig zu lassen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 21.08.2014
Kreis Borken
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Telefon: 02861/8221-07 / 09, Fax: 02861/82-1341
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Internet: www.kreis-borken.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. September 2014