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STANDPUNKT/532: Zukunftsfähiges Alleen-Konzept für Brandenburg gefordert (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 28. Januar 2014

NABU fordert zukunftsfähiges Konzept zum Erhalt der Brandenburger Alleen

Massiver Abgang überalterter und kranker Bäume in den nächsten Jahren befürchtet



Im Jahr 2010 hatte die Volksinitiative "Rettet Brandenburgs Alleen" erreicht, dass sich Vertreter aller Fraktionen für den Schutz der Alleen aussprachen und die Landesregierung beauftragten, bis Ende 2011 die Alleenkonzeption des Landes Brandenburg zu evaluieren. Aber erst jetzt steht dieses Thema auf der Tagesordnung der heutigen Kabinettssitzung.

In der vorliegenden Statistik (bis zum Jahr 2012) wird positiv vermerkt, dass im Zeitraum von 2007 bis 2012 nicht wie geplant ca.44.000 Alleebäume, sondern "nur" 24.320 gefüllt und 27.759 Bäume nachgepflanzt wurden. Doch die massiven Füllungen, so befürchtet der NABU, sind nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.

"Der auf den ersten Blick positive Eindruck von einem nahezu ausgewogenen Verhältnis zwischen Füllung und Nachpflanzung täuscht erheblich", so Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg. "Das Problem wird sich in den nächsten Jahren massiv verschärfen. Viele unserer Alleebäume haben inzwischen ein Alter und einen Zustand erreicht, der einen erheblichen Ausfall in den nächsten Jahren erwarten lässt. Ein Großteil unserer Alleen ist bereits vor dem Krieg gepflanzt worden. Bauarbeiten im Wurzelbereich oder der Einsatz von Streusalz schwächen die Bäume zusätzlich." Selbst die Alleenkonzeption geht mittelfristig von einem starken Rückgang der Alleebäume aus. Um diesen Verlust auszugleichen, reichen die bislang geplanten Neupflanzungen von jährlich 30 Kilometer Alleen nicht einmal aus (zumal diese in den Jahren 2011 und 2012 nicht einmal erreicht wurden).

Der NABU Brandenburg hält es für dringend erforderlich, ein zukunftsfähiges Konzept, für den Erhalt und die Erneuerung der Brandenburger Alleen aufzulegen. "Dieses Konzept muss langfristig finanziell untersetzt sein", so Schmitz-Jersch "damit die Nachpflanzungen nicht aktuellen Kassenlagen geopfert werden.

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Quelle:
Pressedienst, 28.01.2014
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2014