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BERICHT/102: Waldvorräte, Kolonien - Beutespiel mit Lebensraum ... (SB)


Wird der Wald für den Klimaschutz verheizt?

Die Ressource Wald im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen und die Vorschläge indigener Völker

Tagung von INFOE und Klima-Bündnis am 12. Juni im LVR LandesMuseum Bonn


Die Unterwerfung indigener Völker und deren gewaltsame Eingliederung in übergeordnete Gesellschaftsstrukturen wurde mit dem Auslaufen des Kolonialismus ab der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nicht abgeschlossen. Weder wurden die "bewährten" Formen unmittelbarer militärischer Gewalt noch die der Assimilation der Menschen der Geschichte überantwortet; vielmehr bemächtigen sich die Vertreter des vorherrschenden Gesellschaftsentwurfs neuer Vorwände für die immer gleiche Absicht: ihre Verfügungsgewalt bis in die letzten Refugien menschlicher Gemeinschaften hinein auszudehnen.

Auch Klimaschutz, Bewahrung der Biodiversität und nachhaltige Waldwirtschaft bilden hierzu nicht das Gegenmodell, sondern stellen eine Qualifizierung des Übergriffs dar. Überall dort, wo indigenen Völkern Schutzräume zugestanden werden, muß ihnen logischerweise zuvor der angestammte Lebensraums aberkannt worden sein, und es hat sich herausgestellt, daß solche Reservate oftmals von befristeter Dauer sind, angelegt anscheinend allein zu dem Zweck, die Ressourcen jener Gebiete zu bewahren, auf die zu einem späteren Zeitpunkt immer noch zugegriffen werden kann. Verträge, Schutzklauseln und andere Abmachungen erweisen sich seit jeher als Knetmasse in den Händen der herrschenden Kräfte und Interessen.


Beim Vortrag - Foto: © 2015 by Schattenblick

Thomas Brose, Mitorganisator der Tagung und Geschäftsführer des Klima-Bündnisses
Foto: © 2015 by Schattenblick

Wie verheerend sich ausgerechnet die internationale Klimapolitik auf das Leben Dutzender Millionen Bewohner der tropischen Regenwälder auswirken kann, darüber wurde am 12. Juni auf der Tagung "Wird der Wald für den Klimaschutz verheizt? Die Ressource Wald im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen und die Vorschläge indigener Völker" im LVR LandesMuseum Bonn diskutiert. Eingeladen hatte zum einen das Klima-Bündnis, ein seit mehr als 25 Jahren bestehender Zusammenschluß von über 1.700 Mitgliedskommunen, die ihre Treibhausgasemissionen "vor Ort" und nicht rein rechnerisch durch Methoden wie den Emissionshandel senken wollen. Das Klima-Bündnis beansprucht, einen "ganzheitlichen Ansatz im Klimaschutz" zu verfolgen, und hat sich mit den indigenen Völkern in der Amazonasregion "in Anerkennung ihres Beitrags zum Erhalt des Regenwaldes und damit zum Klimaschutz" solidarisch erklärt. [1]

Als weiterer Organisator zeichnete der 1987 gegründete, in Köln ansässige Verein INFOE - Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie, der sich für "die nicht in der industriellen Zivilisation lebenden Gesellschaften" einsetzt und "indigene Völker bei der Verteidigung ihres Lebensraumes, ihrer Rechte und ihrer Kultur" unterstützt. [2]

Das "Spannungsfeld", das bereits im Titel der Veranstaltung aufscheint, spiegelte sich auch in den unterschiedlichen Herkünften und Standpunkten der geladenen Referentinnen und Referenten wider. Gabriele Klingmüller, Bürgermeisterin der Stadt Bonn, betonte in ihrer Begrüßungsansprache, daß Bonn der Nachhaltigkeit in besonderer Weise verpflichtet sei und daß die Waldschutzkonzepte indigener Völker in Betracht gezogen werden sollten. Denn den Herausforderungen des Klimawandels könne man nur gemeinsam begegnen.

Diesen Standpunkt nahm auch Thomas Brose, Geschäftsführer des Klima-Bündnisses, ein. Er hob zunächst die besondere Bedeutung Bonns als eines der Gründungsmitglieder des Klima-Bündnisses hervor und erklärte anschließend, daß sich die indigenen Schutzgebiete Brasiliens auch als "Inseln des Regenwaldschutzes" erwiesen haben, während um sie herum durch wirtschaftliche Aktivitäten und den Bau von Infrastrukturen deutliche Lücken und Schneisen in den Amazonas-Regenwald geschlagen wurden.

Brose zufolge verlagert Lateinamerika gegenwärtig seine gesamte geostrategische Achse vom Atlantik zum Pazifik, was zur Folge hat, daß vermehrt Straßen in West-Ost-Richtung gebaut und Häfen an der Pazifikküste errichtet werden, von wo aus dann der Handel vor allem mit China abgewickelt wird. Durch diese Großprojekte werden indigene Territorien sehr stark unter Druck gesetzt.

Uwe Schölmerich vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft referierte über "klimaschutzorientiertes Waldmanagement" im urbanen Umfeld. Er präferierte mit der Kaskadennutzung von Holz - vom Baum zum Balken zur Spanplatte zum Feuerholz - ein langfristig angelegtes Nutzungskonzept, bei dem Wald als "dauerhaftes, vielgestaltiges und dynamisches Ökosystem" betrachtet wird. Sabine Schielmann, Projektkoordinatorin bei INFOE, warf einen kritischen Blick auf die deutsche Regierungstätigkeit. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) verfolge zwar einen Menschenrechtsansatz, aber dieser sei in der Umsetzung der Projekte "schwierig" zu erkennen, meinte sie. Beispielsweise würden indigene Völker meist erst dann zur Partizipation eingeladen, wenn ein Projekt bereits konzipiert sei.

Daß es sich bei diesen Anmerkungen keineswegs um allein aus der Theorie entstandene Behauptungen handelt, geht aus der "Studie zur Beteiligung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften und der Berücksichtigung ihrer Rechte in Waldklimaschutzvorhaben" hervor, die INFOE 2013 herausgegeben hat. Deren Ergebnisse beruhen nicht nur auf Internetrecherchen, sondern auch auf Vor-Ort-Untersuchungen. [3]


Beim Vortrag - Foto: © 2015 by Schattenblick

Joseph Ole Simel
Foto: © 2015 by Schattenblick

Jemand, der ganz dicht an den Problemen indigener Gemeinschaften dran ist, ist Joseph Ole Simel vom Volk der Massai und Leiter der Mainyoito Pastoralist Integrated Development Organization (MPIDO) in Kenia. Der Klimawandel beträfe nicht alle Menschen gleich, die Indigenen seien durchaus stärker betroffen. Sie lebten nicht nur in gefährdeten, marginalisierten Gebieten, sondern seien auch in politischen Entscheidungsprozessen marginalisiert.

Das veranschaulichte Simel an zwei Beispielen von erneuerbaren Energien. Die Koalitionsregierung verfolgt die "Vision 2030" und will Kenia in den nächsten 15 Jahren zu einem Land mittleren Einkommens machen. Ein Schwerpunkt hierbei ist die Frage der Energiegewinnung, denn nur 22 Prozent der Bevölkerung haben Zugriff auf eine öffentliche Energieversorgung. Bestandteil der Vision 2030 ist der Ausbau der Geothermie, also der Energiegewinnung aus der Erde mittels Wärmeumlauf- bzw. -austauschsystemen. Die dazu geplanten Projekte sollen auf Landflächen installiert werden, die unter anderem von den Massai genutzt werden und, entgegen der offiziellen Darstellung, nicht menschenleer sind, berichtete Simel. Ein entsprechender Konflikt zwischen Indigenen und der Regierung mündete in der gewaltsamen Vertreibung der Menschen durch Sicherheitskräfte.

Als zweites Beispiel zur Veranschaulichung der Marginalisierung von Indigenen nannte Simel den Turkana-Windpark, für den Investoren aus der Europäischen Union 700 Millionen Dollar in die Hand nähmen. Auf jenem Land, auf dem die Windräder errichtet werden, lebten aber schon mehrere Stämme. Wie auch bei den Geothermie-Projekten sei für die Indigenen kein Schutz vorgesehen. Deren Recht müsse aber berücksichtigt werden, die UN-Deklaration zum Recht der Indigenen müsse zum allgemeinen Mindeststandard werden, forderte Simel.

Vor zwei, drei Jahren seien Projekte unter dem Label REDD noch sehr beliebt gewesen. Die Indigenen hätten die Hoffnung gehabt, daß die internationale Gemeinschaft sie im Rahmen von Klimaschutzabkommen finanziell dafür entschädigt, daß sie den Wald bewahren. Doch inzwischen werde REDD abgelehnt, da es große Konflikte in der Frage der Landnutzung ausgelöst hat.

REDD, bzw. die erweiterte Form REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation and the role of conservation, sustainable management of forests and enhancement of forest carbon stocks in developing countries, z. Dt.: Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung sowie die Rolle der Bewahrung und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wald und dessen Ausbau als Kohlenstoffspeicher in Entwicklungsländern) ist typischer Jargon der Vereinten Nationen. REDD+ wurde in den "Bali Action Plan" aufgenommen und seine Gültigkeit als Klimaschutzinstrument auf der UN-Klimakonferenz 2008 in Poznan beschlossen.

Die ursprünglich 2005 von Papua-Neuguinea und Costa Rica in die UNFCCC-Verhandlungen (United Nations Framework Convention on Climate Change, z. Dt.: Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen) eingebrachte Idee sieht vor, daß Entwicklungsländer dafür bezahlt werden, wenn sie Klimaschutz durch REDD+ betreiben. Voraussetzung dafür ist die monetäre Bewertung von Wäldern als Kohlenstoffspeicher bzw. CO2-Senke.

Wenn ein Industriestaat im Rahmen der UN-Klimaschutzvereinbarungen seine erdölbasierte, emissionsstarke Wirtschaft nicht durch die Verringerung eigener Emissionen, sondern durch die Finanzierung von Aufforstungs- und anderen Waldschutzprojekten in Entwicklungsländern "entlasten" will, könnte er rechnerisch das "Zuviel" an eigenen CO2-Emissionen durch den Erwerb von CO2-Minderungszertifikaten kompensieren. Kohlenstoffdioxid würde folglich zu einer globalen Währung.

So plausibel die Grundidee zunächst erscheint, daß ein Unternehmen die Erdatmosphäre nicht einfach als ungeregeltes Endlager für seine CO2-Emissionen benutzen kann, weil es damit zur Erderwärmung beiträgt, durch die Mensch und Umwelt zu Schaden kommen, und so unterstützenswert auch der Schutz von Wäldern im allgemeinen ist, deren Neubewertung als Kohlenstoffspeicher zeitigt die gleichen negativen Folgen wie die traditionelle Sichtweise von Wäldern als Holzlieferant für die Forstwirtschaft.

Es gebe keine Kontrolle der Zivilgesellschaft über die REDD-Projekte, kritisierte Sebastián Cárdenas Medina vom ecuadorianischen Zentrum für Planung und soziale Studien (CEPLAES) dieses Klima- und Waldschutzkonzept. In Ecuador stehe das Umweltministerium über allem, es erhalte die Gelder für REDD und verteile sie unter den Gemeinden. Dabei bestehe jedoch das Risiko sowohl der Korruption als auch, daß nicht alle Rechte gleichermaßen berücksichtigt werden.


Beim Vortrag - Foto: © 2015 by Schattenblick

Josine Aloema Tokoe
Foto: © 2015 by Schattenblick

Über die Nutzung und den Schutz des Ökosystems Wald durch indigene Gemeinden in Suriname, einem weiteren Land auf dem südamerikanischen Kontinent, berichtete Josine Aloema Tokoe. Sie ist Koordinatorin der COICA (Coordinadora de las Organizaciones Indígenas de la Cuenca Amazónica) und dort für Frauen und Familie zuständig. Diese Dachorganisation vertritt die Interessen der indigenen Amazonasvölker gegenüber den eigenen Regierungen, ebenso wie bei internationalen Klimaschutzverhandlungen oder eben Verhandlungen über geplante REDD-Projekte. Auch bei ihnen träten Spannungen zwischen den Indigenen und der Regierung auf, die deren Rechte bzw. Interessen nicht genügend berücksichtige. Als Beispiel nannte sie die Ausweisung von Waldschutzgebieten, in denen keine Nutzung erlaubt ist, obgleich die Indigenen traditionell in und von diesen Wäldern lebten.

In der Demokratischen Republik Kongo wiederum sieht es kaum anders aus, dort ist die Lebensweise der Pygmäen bedroht. René Ngongo von der kongolesischen Organisation der Ökologen und der Freunde der Natur (OCEAN) veranschaulichte eindrücklich an einer Karte seines riesigen Heimatlandes, wie der Lebensraum der Waldbewohner systematisch bedroht wird, und das nicht nur durch industrielle und landwirtschaftliche Nutzungen oder die Vergabe von Konzessionen zur Erdölförderung, sondern ausgerechnet auch durch den Schutz des Regenwalds.

Für die Pygmäen sei der Wald das gleiche wie für die westliche Welt der Supermarkt, nur daß sie nicht dafür bezahlen müßten, wenn sie Feuerholz oder Nahrung herbeischafften. Doch durch den Bergbau wird das Trinkwasser verschlechtert; und mit dem Bau von Straßen und anderen Infrastruktureinrichtungen erhalten große Maschinen Zugang zu entlegensten Waldgebieten. So wird der tropische Regenwald weiter fragmentiert. Die Pygmäen, die in politische Entscheidungen von größerer Tragweite nicht eingebunden werden, müßten mit ansehen, wie die tropischen Bäume gefällt und abtransportiert werden. Der Gesetzgeber bedient vornehmlich die Interessen von Bergbau- und Holzkonzernen.

Viele indigene Gemeinden haben ihre heiligen Orte und den Zugang zu der Erde, in denen ihre Vorfahren bestattet wurden, verloren. Wer dagegen protestiert, riskiert sein Leben, sagte Ngongo, der 2009 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde und die Gefahren eines Lebens im rohstoffreichen Osten der DR Kongo sehr genau kennt.

Besonders erzürnt ihn die Behauptung, wie sie in mehreren Studien verbreitet wird, daß die traditionelle Lebensweise mit dem Wanderfeldbau der ursprünglichen Bevölkerung die Hauptursache der Entwaldung im Kongo sein soll. Das sei "grundfalsch", erklärt Ngongo, wesentlicher Treiber sei der illegale Holzhandel. Da in den Untersuchungen zu REDD+ nicht die wahren Treiber der Entwaldung benannt werden, böten sie auch nicht die richtigen Lösungen an. REDD gehe an der Realität des Landes vorbei.


Bei der Podiumsdiskussion - Foto: © 2015 by Schattenblick

René Ngongo
Foto: © 2015 by Schattenblick

Dies wird von dem Brasilienexperten und ehemaligen Leiter des Büros der Heinrich-Böll-Stiftung in Brasilien, Thomas Fatheuer, bestätigt. Er nahm an den beiden Podiumsdiskussionen der Veranstaltung teil und bezeichnete das Verhältnis zwischen Indigenen und REDD als "Zwangsheirat". REDD sei großspurig als Finanzierungsmechanismus gestartet, da 5 bis 15 Milliarden Dollar pro Jahr freigesetzt werden sollten. Davon sei jedoch nichts zu sehen. "Der ganze REDD-Prozeß ist einer der nicht-erfüllten Erwartungen", resümierte er. Und Thomas Brose ergänzt, daß von REDD entweder Unternehmen oder Projektentwickler profitierten, in den Gemeinden hingegen kaum Geld ankomme. Auch Brose sieht die Hoffnungen, die einst mit REDD verbunden waren, als nicht erfüllt an.

Scharfe Kritik an REDD übte ebenfalls die Biologin Jutta Kill, die von 2000 bis 2012 die Klimakampagne der Nichtregierungsorganisation FERN koordiniert und für die World Rainforest Movement 25 REDD-Projekte analysiert hat. Sie habe darin nach irgend etwas Positivem gesucht und bis heute nichts gefunden. Selbst wenn auf UN-Konferenzen inzwischen mehr über indigene Völker gesprochen werde als früher, habe sich in der Realität am Respekt gegenüber indigenen Rechten nicht viel geändert.

Die Bewahrung von Wald im Rahmen von REDD würde nur dann finanziert, wenn sich jemand als Bedrohung für den Wald darstellt und sagt: "Wenn ihr uns nicht bezahlt, müssen wir diesen Wald zerstören." Das sei doch pervers, meint Kill. Und als nicht minder abwegig bezeichnete sie die Behauptung, daß in allen 25 von ihr untersuchten REDD-Projekten der Wanderfeldbau als Gefahr für den Wald dargestellt wird. Nur wenn die Waldvölker diese falsche Argumentation akzeptierten, erhielten sie Zugang zu REDD-Geldern. Das sei ein regelrechter Paradigmenwechsel. REDD bedeute, daß zwar kein Geld da ist, aber daß die Argumentationskette, wonach angeblich die Indigenen für die Waldverluste verantwortlich sind, sich verfestigt hat, resümierte Kill.

Fazit: Fast alle Referentinnen und Referenten sprachen sich in irgendeiner Form für einen "integrierten" Ansatz des Klima- und Waldschutzes aus, sei es der Vertreter einer deutschen Forstbehörde oder der kenianische NGO-Direktor, die Bügermeisterin einer deutschen Stadt oder der ecuadorianische Wissenschaftler. Eine Diskussion darüber, was jede bzw. jeder von ihnen genau mit "integriert" meint, würde womöglich deutlich machen, daß darüber sehr unterschiedliche Vorstellungen bestehen. Selbst die Befürworter von REDD+ reklamieren, einen "integrativen" Ansatz zu verfolgen.

Solange sich der globale Klimaschutz im Kern ökonomischer Mittel und Methoden bedient, wird eben auch nichts anderes dabei herauskommen als in der Ökonomie des Geldes. Durch die Einführung und Verbreitung einer globalen "Öko-Währung" namens "Kohlenstoff-Kredit" (carbon credit) käme es genauso zu Enteignungen auf der einen und Kapitalakkumulation auf der anderen Seite, also allgemein zu einer Verlagerung der Verfügungsrechte über die monetarisierte Natur. Selbst wenn es mit REDD gelänge, die Degradation des Waldes aufzuhalten, wäre der Preis dafür eine andere Degradation, nämlich die der Indigenen zu bloßen Dienstleistern in ihren Wäldern.

(Wir setzen die Berichterstattung über die Tagung in Form von Interviews mit Thomas Fatheuer, Jutta Kill, Uwe Schölmerich, Joseph Ole Simel und Josine Aloema Tokoe fort.)


Sitzrunde auf dem Podium - Foto: © 2015 by Schattenblick

Podiumsdiskusison mit (von links) René Ngongo, Thomas Fatheuer, Thomas Brose, Josine Aloema Tokoe und Jutta Kill.
Foto: © 2015 by Schattenblick


Fußnoten:

[1] http://www.klimabuendnis.org/home.html?&L=1

[2] http://www.infoe.de/web/ueber-infoe

[3] http://www.infoe.de/web/images/stories/pdf/infoe_waldstudie_final_net.pdf

22. Juni 2015


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