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WALD/132: Hambacher Forst - zumal nur Widerstand auch wenden kann ... (Hambacher Forst)


Hambacher Forst - 16. August 2015

Hambachbahn gestoppt - Aktionserklärung

... und zwar richtig!

In Bewegung kommen - gegen mörderische Braunkohle, für eine anarchistische Perspektive!


Seit heute abend blockieren wir wieder einmal die Gleise der Hambachbahn, die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach in die Kraftwerke Niederaußem, Frimmersdorf, Neurath und Goldenberg transportiert. Sie ist der einzige Weg, auf dem der Energiekonzern RWE die Massen an Kohle, die im Tagebau Hambach gefördert wird, befördern kann. Damit reihen wir uns in die autonomen Kleingruppenaktionen ein, die das ganze Jahr über im Rheinland stattfinden.

Die Kohlebahn ist das Nadelöhr, die Achillesferse der Braunkohleförderung im Rheinland. Obwohl die Kraftwerke auch an den Tagebau Garzweiler angeschlossen sind, können diese aufgrund von Qualitätsunterschieden der Braunkohle nicht ohne Belieferung aus Hambach betrieben werden.

Ob wir es schaffen, mit unserer Aktion das Stilllegen der Kraftwerke zu erzwingen? Wir wissen es nicht, wahrscheinlich eher nicht. Trotzdem erachten wir unsere Aktion als äußerst sinnvoll - im Zusammenhang mit den vielen anderen Aktionen, die in diesen Tagen im rheinischen Braunkohlerevier stattfinden, könnte RWE in eine wahrhaft bedrängte Situation gebracht werden. Und: Wir sind dieses Mal hoffentlich effektiver als jemals zuvor.

Wir eskalieren - denn in einer Zeit, in der die globale Erwärmung schneller voranschreitet denn je, und weit davon entfernt ist, gestoppt zu werden, muss die Klimabewegung unserer Meinung nach zu immer drastischen Mitteln greifen. Die Zeit des Redens und Wartens, der symbolischen Aktionen ist vorbei!

Kampf gegen Braunkohleabbau heißt Kampf für die befreite Gesellschaft!

Wir sehen unsere Aktion auch in einem größeren Zusammenhang: Der Kampf gegen die Braunkohle ist nicht nur eine faktische Notwendigkeit, er ist auch eine revolutionäre Strategie. Am Beispiel Umweltzerstörung lässt sich sehr gut zeigen, dass der Kapitalismus als auf Konkurrenz gebautes Wirtschaftssystem die langfristige Lösung solcher Problematiken immer vereiteln wird. Möglich wird das Ganze erst durch die Unterstützung des Staates als komplexes Herrschaftskonstrukt.

Das Besetzen von Bahngleisen mag nicht besonders revolutionstauglich erscheinen, aber: Jede Zeit hat ihre Strategie. Die direkte Konfrontation wird folgen, wenn die Bewegung Fahrt aufnimmt.


Aktionsticker - Stand 22:45 Uhr

22:45 Es wurde ein Pavillon aufgebaut. Die TEE hat angefangen, die Schienen aufzuflexen.

22:30 Die TEE (Technische Einheit) ist doch eingetroffen, die Lichtanlage ist wieder abgebaut, es wird alles mit kleinen Scheinwerfern beleuchtet.

22:00 Sie schaffen es wohl nicht, die Scheinwerfer zum Laufen zu bringen, ein Schienenfahrzeug mit Baggerschaufel wird aufgefahren.

21:30 RWE fängt an, Scheinwerfer aufzubauen, es wird sich wohl auf eine längere Nacht vorbereitet.

20:30 Die Polizei scheint überfordert, offenbar hat das Technische Team schon Feierabend gemacht, also begnügen sie sich damit um das Lock-on zu schottern.

19:15 Polizei und Security sind bereits bei der Ankettaktion aufgetaucht. Die Polizei versuchte vergeblich, die Angeketteten aus den Betonblöcken im Gleisbett zu ziehen, und bereitet sich jetzt auf eine längere Räumung vor.

18:50 Hambachbahn - Im Bereich Heppendorf haben sich zwei Menschen an die Schienen begeben und sich festgekettet.

Weitere Informationen:
http://hambacherforst.blogsport.de/

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Quelle:
Hambacher Forst
E-Mail: hambacherforst@riseup.net
Internet: http://hambacherforst.blogsport.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2015

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