Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → TICKER


WALD/330: Hambacher Forst - und sie räumen doch ... (Kampagne "Ende Gelände")


Ende Gelände - Pressemitteilung vom 21.09.2018

Polizei räumt direkt nach dem Tod eines Journalisten im Wald +++ Bewegung für Klimagerechtigkeit trauert und steht geeint für Erhalt des Hambacher Forstes


Kerpen-Buir, 21.9.2018. Am heutigen Vormittag begann die Polizei erneut mit Räumungen im Hambacher Forst. Die Polizei räumt Barrikaden auf Straßen und Sitzblockaden von Menschen im Norden des Waldes. Diese Nachricht erreichte Aktivist*innen aus der Besetzung des Hambacher Forsts und Sprecher*innen von Buirer für Buir, Ende Gelände und Aktion Unterholz während einer gemeinsamen Pressekonferenz. Die Gruppen bezogen in der Pressekonferenz Stellung zu den Ereignissen der letzen Tage.

"Steffens Freundinnen und Freunde sagten uns, sie und auch seine Familie sind stolz auf ihn und seine Arbeit im Wald. Das letzte, womit wir ihm jetzt einen Gefallen tun würden, wäre auf die zynische und geschmacklose Forderung Reuls einzugehen und jetzt wegen Steffens Tod die Baumhäuser zu räumen. Die aktuelle Räumung findet statt, ohne dass den Menschen auch nur eine Nacht ruhiger Schlaf ohne massive Polizeipräsenz, Flutlichter und Generatorenlärm zugestanden wurde. Wir fordern, dass Polizeipräsident Weinspach und Innenminister Reul alle laufenden Maßnahmen abbrechen und sämtliche Kräfte aus dem Wald abziehen", sagen Lykke und Jörn aus dem Hambacher Forst.

"Die gefährliche Räumung und die irrsinnige Rodung des Waldes dürfen nicht weitergehen. Zu diesem Zeitpunkt den Einsatz gegen den erklärten Willen der Mehrheit der Bevölkerung durchzudrücken ist nicht nur unerträglich für Angehörige, Freund*innen und Betroffene, sondern angesichts des politischen Willens auch undemokratisch. Wir brauchen jetzt Ruhe und sozialen Frieden in der Region", sagt Hubert Perschke von der Initative Buirer für Buir.

"Die Landesregierung zeigt mit der aktuellen Räumung, dass sie die Interessen von RWE ohne einen letzten Funken Anstand durchsetzt. Herr Reul missachtet hier nicht nur die Klimakrise, sondern auch den Respekt für Trauer", sagt Karolina Drzewo, Sprecherin von Ende Gelände.

"Die Politik der Landesregierung handelt mit dem Festhalten an Räumungen und Rodungen gegen den erklärten Willen der Bevölkerung. Um die Profitinteressen von RWE durchzusetzen, wird nicht einmal vor Trauer Rücksicht genommen", sagt Maja Rothe, Sprecherin der Aktion Unterholz.

*

Quelle:
Kampagne "Ende Gelände - Kohlebagger stoppen, Klima schützen!"
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Internet: https://www.ende-gelaende.org/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang