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WALD/354: Hambacher Forst - BUNDjugend nimmt Stellung ... (BUND)


BUND-Pressemitteilung vom 4. Oktober 2018

Jugendvertreter fordern von der Bundesregierung generationengerechtes Handeln und Verzicht auf die Rodung im Hambacher Wald


Anlässlich der heutigen Veröffentlichung eines Offenen Briefes von zahlreichen jungen Schlüsselakteuren für die Rettung des Hambacher Waldes und für eine ambitioniertere Umwelt-, Klima- und Biodiversitätspolitik sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

"Der Hambacher Wald ist für viele Menschen in der Bundesrepublik zum Symbol für eine ambitioniertere Umweltpolitik geworden. Es ist weder nachvollziehbar noch vertretbar, dass die Bundesregierung und die Regierung in Nordrhein-Westfalen den Profitinteressen von RWE freien Lauf lassen und die vielen Rufe für mehr Klimaschutz und einen raschen Kohleausstieg ignorieren. Das Engagement der vielen Menschen, die mit starker Stimme auf die Versäumnisse der deutschen Klima- und Naturschutzpolitik hinweisen, vor allem die große Beteiligung junger Menschen an diesem Protest, das macht mir Mut."

Linda Mederake, Mitzeichnerin und Bundesvorstandsmitglied der BUNDjugend, sagte:

"Wir wollen mit dem Brief ein Zeichen setzen, schließlich verheizt RWE im Hambacher Wald die Zukunft unserer Generation. Dieser Wahnsinn muss enden."


"Mit großer Besorgnis": Offener Brief der Jugend fordert generationengerechtes Handeln und verurteilt die geplante Rodung durch RWE im Hambacher Wald

Rund 30 junge Organisationen und mehr als 70 Schlüsselakteure der Jugend in Deutschland zeichneten den Offenen Brief an die Bundesregierung mit dem Titel #DieZukunftSindWir. Er betont die Besorgnis junger Menschen angesichts der derzeitig nachlässig behandelten Frage der Generationengerechtigkeit in Sachen Kohleausstieg, Klimaschutz und Biodiversitätsschutz.

Der Offene Brief fordert von der Regierung, aber auch von industriellen und wirtschaftlichen Akteuren "das zerstörerische Vorhaben der Kohleindustrie vor Ort deutlich zu verurteilen" und echte ökologische Maßnahmen im Sinne der Generationengerechtigkeit durchzusetzen. Zu den Unterzeichner*innen gehören verschiedenste Stimmen und Gremien der Jugend in Deutschland wie etwa der Friedensaktivist Ali Can, die Co- Gründerin des "Centre for Feminist Foreign Policy" Kristina Lunz und der Gründer von "Plant for the Planet" Felix Finkbeiner.

Die Unterzeichner*innen möchten ihre "äußerste Besorgnis hinsichtlich der aktuellen Ereignisse im Hambacher Wald zum Ausdruck bringen und den dadurch manifestierten, nachlässigen Umgang mit Fragen der Generationengerechtigkeit aufs Schärfste kritisieren".

Insgesamt rund 100 Gremien, Vereine, Personen und Stiftungen aus verschiedensten Teilbereichen zivilgesellschaftlichen Engagements kommen unter dem Brief zusammen.

Initiiert wurde der Brief von der deutschen Jugenddelegation zum G7-Gipfel und deren Vorsitzender Luisa Neubauer (22 Jahre). "Zurzeit werden Pfadabhängigkeiten geschaffen, die unser zukünftiges Leben und unsere Umwelt maßgeblich prägen werden - und im Zweifel dazu führen, dass ein deutscher Kohleausstieg in noch weitere Ferne rückt. Für uns junge Menschen ist die Entwicklung der Ereignisse rund um den Hambacher Wald am Ende ein Ringen um unsere Zukunft", so Neubauer.

Die Unterzeichner*innen fordern "mit aller Vehemenz im Sinne des Klimaschutzes, des Schutzes der biologischen Vielfalt und unserer Zukunft zu handeln". Denn, "wir wissen, dass eine schnellstmögliche Abkehr von der Kohle unumgänglich ist - wenn wir unsere künftigen Lebensumstände und die der zukünftigen Generationen nicht einfach ignorieren".

Die Tatsache, dass sich so viele diverse Stimmen unter diesem Brief zusammen gefunden haben, spricht für sich: Klima- und Energiepolitik ist Zukunftspolitik - und ihre Ausgestaltung macht uns dieser Tage große Sorgen", sagte Neubauer. "Die Rodung durch RWE ist illegitim. Wir erwarten von der Bundes- und der Landesregierung, sich in aller Deutlichkeit gegen die Rodung und für unsere Zukunft zu positionieren."

Der ganze Brief und die vollständige Unterzeichner*innenliste sind hier zu finden unter:
www.bund.net/die_zukunft_sind_wir

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Quelle:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Telefon: 030 / 2 75 86-40
E-Mail: aktion@bund.net
Internet: www.bund.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2018

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