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MASSNAHMEN/184: Versagt der Hochwasserschutz in Deutschland? (BBU WASSER-RUNDBRIEF)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1017 vom 21. Juli 2013, 32. Jahrgang

regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

"Versagt der Hochwasserschutz in Deutschland?"



Unter dieser provokanten Überschrift sprechen sich 16 ProfessorInnen aus Wasserbau und Hydrologie in der KORRESPONDENZ WASSERWIRTSCHAFT 7/2013, S. 358-359) für eine Forcierung des technischen Hochwasserschutzes aus. Zur Begründung führen die AutorInnen u.a. an, dass der Mensch seit Jahrhunderten an den großen Flüssen siedeln würde. "Wenn wir Teile unserer Flussauen auch zukünftig als Siedlungsgebiete nutzen wollen, können wir auf technischen Hochwasserschutz nicht verzichten." Die ProfessorInnen plädieren ebenfalls für "länderübergreifende Hochwasserschutzkonzepte". Denn: "Jeder vermiedene Deichbruch erhöht das Hochwasserrisiko der Unterlieger." Die Ertüchtigung und der Neubau von Deichen sowie die Anlage von "großen steuerbaren Flutpoldern" bedürfe deshalb einer abgestimmten Vorgehensweise. Ferner meinen die Profs: "Die alleinige Forderung nach 'mehr Raum für die Flüsse' wird der Komplexität der Problemlage nicht gerecht, lenkt von derzeit machbaren Lösungsansätzen ab und kann die Hochwassergefahren in den vor uns liegenden Jahrzehnten nicht wirksam mindern. Der Rückbau von Deichen ist wie die Umsiedlung der Bewohner der Überflutungsflächen für uns eine mögliche Handlungsoption, die allerdings nur dann greifen wird, wenn hierzu der politische Wille und gesellschaftliche Akzeptanz vorhanden sind."

Die Professoren-Resolution findet sich zur Abstimmung auch unter
http://www.fghw.de/allgemein/2013/06/19/resolution-zum-hochwasserschutz-2013-in-deutschland

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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 1017
Herausgeber:
regioWASSER e.V. - Freiburger Arbeitskreis Wasser
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2013